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Samstag
02.01.2016

Medien / Publizistik

Peter Hartmeier anstatt Hannes Britschgi

Peter Hartmeier anstatt Hannes Britschgi

Im Verband Schweizer Medien (VSM) knistert es weiter: Ursprünglich war Hannes Britschgi, Publizist und Leiter der Ringier-Journalistenschule, mit der Moderation der Dreikönigstagung 2016 beauftragt. Weil sich Britschgi zurückzieht, springt mit Peter Hartmeier ein alter Bekannter ein.

«Es war meine persönliche Entscheidung. Ich fand meine Rolle als Tagungsleiter nicht mehr passend», erklärt Hannes Britschgi gegenüber dem Klein Report seine Entscheidung. Othmar Fischlin, der Leiter des Medieninstituts, habe Verständnis gezeigt und eine alternative Lösung begrüsst.

Die Neue ist in diesem Fall auch die alt bekannte Lösung, nämlich Peter Hartmeier, heute Mitinhaber und Partner der PR-Agentur Lemongrass. «Ich moderiere regelmässig politische Debatten und Auseinandersetzungen - öffentlich und innerhalb von Unternehmen», sagt der «Notnagel», wie Hartmeier sich selber nennt, gegenüber dem Klein Report. «Zudem war ich, noch vor meiner Zeit als Chefredaktor beim `Tages-Anzeiger`, zwischen 1995 und 2000 Geschäftsführer des Verlegerverbandes.»

In dieser Zeit habe er, zusammen mit dem damaligen Präsidenten Hans Heinrich Coninx, den Kongress und die Dreikönigstagung aufgebaut. «Der Verband hat mit mir denjenigen genommen, der am Anfang des Kongresses gestanden hat», so Hartmeier weiter. Mit diesem Schritt «back to the roots» dürfte es am wenigsten Streit geben.

Das Hauptthema an der Dreikönigstagung 2016 sind nach Ansicht von Hartmeier «die aktuellen Auseinandersetzungen in der Medienbranche: Wie kann eine eigenständige Medienlandschaft erhalten und entwickelt werden, das ist die Hauptfrage.» Wichtig sei nicht nur die Sichtweise von Verlegern und Journalisten, sondern auch die Aussenansicht, etwa von Werbeauftraggebern, der Politik und der Gesellschaft.

Die wirklichen Kernthemen über die Zukunft des Verbandes, so Hartmeier, müssen «hinter den Kulissen» geführt werden, zwischen den Exponenten der Branche. Er selber sei ein grosser Verfechter der Zukunft der privaten Medienhäuser. «Eine Schweiz ohne private Medienhäuser kann ich mir nicht vorstellen. Es geht darum, die Balance zwischen der SRG und den privaten Verlegern zu finden.»

Schliesslich hofft der heutige PR-Berater, der sich als «Brückenbauer» sieht, dass an der Dreikönigstagung auch der eine oder andere Ringier-Vertreter dabei sein wird. Auf die Anwesenheit von Hannes Britschgi kann er auf jeden Fall zählen, «ich werde persönlich an diesem traditionellen Jahresauftakt der Branche teilnehmen», sagt Britschgi. «Da lässt sich schnell und bequem die eine oder andere Sache erledigen und obendrauf hat man die neuen Stimmen im Ohr.»