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Freitag
23.08.2002

Die Aktie des deutschen Telecom-Anbieters MobilCom ist zum Spielball für Spekulanten geworden. Wenige Tage vor der Veröffentlichung neuer Unternehmensdaten kletterte das Papier am Donnerstag um ein Drittel und erreichte Kurse oberhalb von sechs Euro. Am Freitag musste die Aktie einen Teil dieser Gewinne bis zum Mittag wieder abgeben. Gerüchte und lancierte Meldungen in Internet-Foren und Chaträumen sorgten für Fantasie bei Börsen-Zockern.

Echte Neuigkeiten in dem Streit zwischen den Großaktionären France Telecom und Gerhard Schmid gibt es nicht, doch gerade die anhaltende Unsicherheit um die Zukunft des Unternehmens macht die Aktie für Spielernaturen attraktiv. «Gerüchte gibt es immer wieder, aber ich glaube nicht, dass mehr dahinter steht», sagte Unternehmenssprecher Matthias Quaritsch. Seit Jahresbeginn hat die Aktie rund drei Viertel ihres Wertes verloren.

France Telecom will seit Monaten von MobilCom-Gründer Gerhard Schmid und seiner Ehefrau Sybille Schmid-Sindram knapp 50 Prozent der Aktien des Unternehmens übernehmen. Den Franzosen ist es zwar gelungen, Schmid von der Spitze des Unternehmens zu verdrängen; das Sagen bei MobilCom haben sie damit offiziell jedoch noch nicht. So sieht es jedenfalls die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungen (BAFin), die deshalb keine Verpflichtung von France Telecom erkennen kann, auch den freien Aktionären ein Übernahmeangebot zu machen. Gegen diese Rechtsmeinung will Schmid die Gerichte einschalten. Mehr dazu: MobilCom: France Télécom muss kein Pflichtangebot machen und MobilCom-Gründer räumt sein Büro