Dass in Russland mit falschen Bildern getrickst wird, um politisch Stimmung zu machen, ist im Westen schon mehrmals entlarvt worden.
Im Westen nichts Neues, heisst es aber auch in unseren Breiten immer wieder, wenn es um Manipulation mit aussagekräftigen Bildern geht. In einen besonders grossen Fettnapf ist nun die FPÖ im österreichischen Tirol getreten.
Manipulieren wollten die Freiheitlichen mit einem Bild, das eine gigantische Ansammlung von Zelten zeigt. Dazu gestellt wurde der Slogan: «Tirol hat schon lange keinen Platz mehr für Fremde!»
Stimmung machen wollte die Partei mit dem Posting auf Facebook für ihren Kurs in Sachen Asyl und Migration. «Die ersten 16 Asylanten sind nun im Zeltlager in Absam untergebracht worden. Hier zeigt sich wieder die Doppelzüngigkeit der Regierung. Widerstand kommt vom Bürgermeister, jedoch nicht vom Landeshauptmann oder seinem Stellvertreter», heisst es im Begleittext zu dem Eintrag.
Dumm nur: Das dramatisch wirkende Zeltlager ist kein Lager für Flüchtlinge. Die Aufnahme ist in einer Bilddatenbank unter «World Jamboree», der internationalen Bezeichnung für Pfadfindergrosslager, gespeichert.
«Habt ihr jetzt auch Angst vor Pfadfindern?», folgte in umgehenden Kommentaren das Gespött. Doch die Tiroler FPÖ sieht in der Verwendung des falschen Fotos kein Problem. Man spricht hier von einem «Symbolbild».
Für den Klein Report könnte das Bild auch Symbol für einen neuen Tiefstand in der politischen Meinungsbildung sein.
