Nicht nur die Preisverleihung des Ostschweizer Medienpreises sorgte am Freitag für Aufsehen, sondern auch der Rücktritt von «Tagblatt»-Chefredaktor Gottlieb F. Höpli. Da Frank A. Meyer Gastredner war, trat «Tagblatt»-Chefredaktor Gottlieb F. Höpli als Stiftungsrat zurück. Höpli sagte gegenüber dem Regionaljournal Ostschweiz von Schweizer Radio DRS, für ihn sei unverständlich, dass mit Frank A. Meyer ein Publizist eines Verlagshauses eingeladen worden sei, das mit Schlagzeilen um Ex-Botschafter Borer für einen der grössten Skandale in der Geschichte der Schweizer Medien gesorgt habe.
Der Ostschweizer Medienpreis ist am Freitag in der Tonhalle - trotz Misstönen - verliehen worden, erstmals war die Feier in St. Gallen öffentlich. Er ging an Trix Niderau, Peter Indermaur, Peter Surber und Roland Wermelinger. Total wurden 122 Arbeiten eingereicht, 8 mehr als 2001. Der erste Preis pro Kategorie ist mit 5000 Franken dotiert. Bei den bisherigen zwei Ausschreibungen verzichtete die Jury mangels preiswürdiger Einsendungen darauf, eine Arbeit auszuzeichnen. Der in diesem Jahr erstmals vergebene Fotopreis wurde am Freitag in der Tonhalle an Trix Niderau für ein Bild zum Tag der Kranken, erschienen im «St. Galler Tagblatt», übergeben.
Peter Indermaur erhielt den Ostschweizer Medienpreis in der Kategorie Reportage. Indermaur beschrieb im «Tagi-Magazin» unter dem Titel «Mutterkind» die Pflege seiner Mutter. In der Sparte Tagestext wurde der Kulturredaktor Peter Surber ausgezeichnet, und zwar für sein Plädoyer «Für ein Theater der Einmischung», erschienen im «St. Galler Tagblatt». Bereits zum zweiten Mal prämiert wurde ein Beitrag des Radio-Journalisten Roland Wermelinger. Er schilderte unter dem Titel «Verkauft, verdingt, verbraucht» das Schicksal von Verdingkindern, ausgestrahlt in «Input» von Schweizer Radio DRS 3.
Freitag
16.05.2003