Die BBC will nun restlos aufklären, was an den Vorwürfen des sexuellen Missbrauchs gegen den ehemaligen Moderator Jimmy Savile dran ist und wieso die BBC selbst nicht früher auf die Anschuldigungen reagiert hat. BBC-Direktor George Entwistle erklärte am Freitag: «Dies ist eine grundehrliche Entschuldigung an die Opfer (...). Wir werden alles dafür tun, dass so etwas bei uns nie wieder geschehen kann.»
Jimmy Savile, der bis in die 90er-Jahre Sendungen moderierte und im letzten Jahr im Alter von 84 Jahren starb, soll pädophil gewesen sein und während seiner Karriere Dutzende Mädchen und junge Frauen sexuell missbraucht haben. Dies machte vor wenigen Wochen der britische Privatsender ITV in einer Dokumentation publik.
Nach dem Fernsehbericht meldeten sich zahlreiche weitere Frauen bei der Polizei, die angaben, von Savile missbraucht worden zu sein. Die BBC will sich «nun der Vergangenheit» stellen und die «Kultur und die Methoden bei der BBC untersuchen, die es Jimmy Savile ermöglichten, sexuellen Missbrauch zu begehen».
Der öffentlich-rechtliche TV-Sender sieht sich ausserdem mit dem Vorwurf konfrontiert, die Anschuldigungen gegenüber Savile lange nicht ernst genommen zu haben oder die Affäre sogar geheim halten zu wollen. So wurde im letzten Winter ein BBC-Bericht über den Moderator vorzeitig gestoppt, der dem eigenen Unternehmen schwere Vorwürfe machte. BBC-Direktor Entwistle kündigte nun an, auch diese Angelegenheit «durch eine unabhängige Kommission» untersuchen zu lassen. In der ganzen Sache werde man «eng mit der Polizei zusammenarbeiten».
Jimmy Savile war ein äusserst populärer Moderator - er präsentierte vor allem Kinderprogramme.