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Dienstag
24.12.2013

Medien / Publizistik

Der 17-jährige Molhem Barakat, der als Freelancer für die Nachrichtenagentur Reuters in Syrien arbeitete, ist bei einem Gefecht in Aleppo ums Leben gekommen. Der Junge hatte die Kämpfe zwischen Rebellen und regierungstreuen Truppen um ein Spital dokumentieren wollen, wie die Nachrichtenagentur berichtet.

Die britische Fotografin Hannah Lucinda Smith, die den Jungen in Syrien kennengelernt hatte, übt nun leise Kritik am Vorgehen von Reuters. Der Teenager habe sie oft gefragt, ob er mit ihr zusammenarbeiten könne, schreibt sie auf ihrer Webseite. Sie habe dies abgelehnt, weil sie die Verantwortung für einen 17-Jährigen ohne Training für Militärzonen und wenig Erfahrung nicht auf sich nehmen wolle.

«Bald sah ich, dass er Fotos für Reuters machte», heisst es weiter. «Ich hoffe, dass sie die Verantwortung für ihn auf eine Weise übernommen haben, wie ich es nicht konnte.» Und sie hoffe, dass sie auch jetzt die Verantwortung für ihn übernehmen würden, wenn er für die Agentur im Einsatz gewesen sei.

Smith ist nicht die einzige Journalistin, die das Engagement von Barakat durch die Nachrichtenagentur kritisch hinterfragt. Reuters schwieg bisher zum Vorfall. In der Meldung der Agentur wird zudem mit keinem Wort erwähnt, dass der getötete Fotograf erst 17 Jahre alt war.