«Der Name gehört uns, er ist beim Markenschutz hinterlegt, und wir werden gegen den Millionen-Pool rechtlich vorgehen» sagte Christian Stärkle (tamedia, Radio 24) am Dienstag zum Klein Report. Damit ist die Gründung des Werbepools aus acht Radiostationen rund um den Radio-24-Erzrivalen Hitradio Z bereits am ersten Tag von Zoff überschattet. Streit ist unter den bisherigen Partnern des per Ende Jahr gekündigten «Pool 2000» zudem um die Frage ausgebrochen, ob sich Hitradio Z, Sunshine und Argovia überhaupt der Neugründung anschliessen dürfen. Entsprechende Anträge sind an einer «Pool-2000»-Sitzung vom Montagabend abgelehnt worden. Martin Muerner, Geschäftsleiter von «Pool 2000», ist jedenfalls überzeugt: «Das ist eine heikle Geschichte, rechtlich geht das gar nicht.» Doch die drei Abtrünnigen fühlen sich laut einem Insider «nicht an den Vertrag gebunden.»
Angesichts dieser Reibereien ist es verständlich, weshalb sich die Gegenspieler amüsiert die Hände reiben: «Der Millionen-Pool ist eine ziemlich hoffnungslose Sache», sagte Kurt W. Zimmermann, der noch als tamedia-Manager den «Powerpool» mit Radio 24 und Radio Zürisee eingefädelt hatte. Ähnlich auch Theodor Gut von Radio Zürisee: Der neue Radiopool sei «ein Angebot mit gewissen Stärken» anerkannte er, wies aber auf den wunden Punkt hin: «Die grossen Städte wie Bern, Basel und Luzern fehlen.» Darum sehe er «keinen Grund, in Aktionitis oder Hektik auszubrechen». Doch Guts Gegenspieler Günter Heuberger von Radio/Tele Top ist überzeugt, mit dem Millionenpool gute Karten im Spiel um Radiowerbung zu haben: «Diese Städte haben gar nicht die starken Sender.» Tatsächlich fasse der neue Pool sieben der elf hörerstärksten Sender in der Deutschschweiz zusammen.
Alle befragten Personen machten ausserdem klar, dass die neueste Allianz noch nicht das Ende der Gruppierung von Sendern ist: «Alle reden mit allen», sagte beispielsweise Theodor Gut. Mehr dazu: Grösster Radiopool der Schweiz gegründet
Dienstag
14.05.2002