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Mittwoch
07.10.2020

Marketing / PR

Kurt Aeschbacher über sein unbezahltes Engagement: «Ich verstehe mich als Stänkerer und Ideengeber.»....    (Bild: menu-casa.ch)

Kurt Aeschbacher über sein unbezahltes Engagement: «Ich verstehe mich als Stänkerer und Ideengeber.».... (Bild: menu-casa.ch)

Der pensionierte TV-Talker hat ein neues Engagement gefunden: Kurt Aeschbacher berät die Migros bei ihrem Mahlzeitendienst «Menu Casa». Senioren sollen zuhause ohne viel Aufwand ein besseres Essen geniessen können.

«Aeschbi» hatte im Puls 5 in Zürich früher einmal eine Suppenküche betrieben. Keine Sozialküche, sondern eher ein Gourmet-Tempel. Das Zielpublikum rund um Hipsters fand aber zu viele Haare in der Suppe. Der Laden machte irgendwann dicht.

Mehr Erfolg dürfte dem umtriebigen Rentner jetzt mit seiner neuen Küchen-Idee garantiert sein. Kurt Aeschbacher stellt sich für die Migros und ihr Projekt «Menu Casa» hinter den Herd. Nicht als Koch, aber als sympathischer Botschafter.

Ausschlaggebend für dieses Engagement waren Erfahrungen mit seiner betagten Mutter. «Sie lebte mit weit über 90 immer noch zu Hause und behauptete stets, wie gern sie immer noch koche. Bis ich entdeckte, dass sie sich fast nur noch von Kaffee und Brotbröckeli ernährte», erklärt Aeschbacher in einem Video auf der Webseite menu-casa.ch.

Tatsächlich sind 30 Prozent der über 80-Jährigen auch in der reichen Schweiz heute unterernährt. «Nicht, weil ihnen das Geld fehlt für richtiges Kochen, sondern weil sie einfach nicht mehr mögen.»

Begonnen habe die Zusammenarbeit mit «Menu Casa» während des Lockdowns, als «Aeschbi» mit seinem Magazin «50plus» die Aktion «solibox» lancierte, weiss sein Vertrauter Peter Padrutt im «Blick» zu schreiben. Mit Lesestoff, Jass-Sets und Kinderzeichnungen wollte er mithelfen, den Alltag der «eingesperrten» Senioren in den Alters- und Pflegeheimen etwas abwechslungsreicher zu gestalten.

«Dabei wurde mir klar, dass viele ältere Mitmenschen, die noch daheim leben, nicht nur Unterstützung für ihre Einkäufe benötigen, sondern oft auch damit überfordert sind, selber zu kochen.»

So konnte er im Lockdown «Menu Casa» überzeugen, über gemeinnützige Organisationen 1000 Gratis-Mahlzeiten zu verteilen. Diese mussten zuhause nur noch im Backofen oder in der Mikrowelle aufgewärmt werden.

Der Mahlzeitendienst wurde 2018 als Start-up-Unternehmen der Bischofszell Nahrungsmittel AG gegründet und gehört damit zur Migros. Aeschbacher will mit seinem Engagement kein Geld verdienen. «Ich verstehe mich als Stänkerer und Ideengeber.»

Aktuell stehen beim Mahlzeitendienst 50 verschiedene Gerichte zur Auswahl. Pro Woche werden bereits mehrere Tausend Menüs ausgeliefert.