Kapselloser Kapselkaffe: Was wie ein billiger Witz tönt, ist ein kompostierbarer Ball aus gepresstem Kaffeepulver. Und bestens geeignet, George Clooney sein ewiges Nespresso-Lächeln zu vermiesen.
So hat die Migros-Tochter Delica am Dienstagvormittag mit grossem Brimborium ihr zukunftstaugliches Kapselsystem «CoffeeB» der Welt vorgeführt.
«Es ist die grösste Produktinnovation in der Geschichte der Migros und sie verspricht, die Kaffeeindustrie radikal zu verändern», hiess es da selbstbewusst gegenüber den Medien.
Der Clou ist: Bester Kaffeegenuss bei null Abfall. Wobei das nicht ganz stimmt, rollen einem die Kaffeekugeln ja nicht komplett unverpackt ins Einkaufswägeli.
Nur eben die Kapsel brauchts jetzt nicht mehr. Und das ist ein starkes Argument für die Migros im Gerangel mit dem Platzhirschen aller Kapselsysteme aus dem Hause Nestlé.
Ob die Migros mit dem Öko-Trick dem globalen Nespresso-Imperium, das ganz auf Aluminium gebaut ist, wenigstens ein klein wenig das Wasser abzugraben vermag, weiss kein Mensch – und auch an Kaffeesatz mangelt es heutzutage ja allerorten, um über die Marktchancen der Kapsellosen zu orakeln.
Dass es die Macher aber ernst meinen, war am Dienstag nicht zu überhören: «Die Innovation ist ab heute schweizweit bei der Migros, Melectronics und Digitec Galaxus sowie in Frankreich erhältlich, in Deutschland wird sie im Frühling 2023 lanciert», zog Delica am Dienstag mit Posaunen und Trompeten zu Markte.
Weitere Märkte würden folgen, «denn das Interesse aus dem Ausland ist gross».
Verantwortlich für die Lancierungskampagne bei Delica waren unter anderem Frank Wilde (Head of CoffeeB / Café Royal) und Justina Pluvinage (Marketing Director).
Von Agenturseite beteiligt waren das Studio Schoch (Branding & Packaging Design), Notation Creative Consulting (Retail & Furniture Design), Prodigious (Art Buying, Agency Producing, Realisation & Produktion), Pumpkin Film (Filmproduktion), Webrepublic (Digital Marketing), Oppenheim & Partner (PR), Jeff (Events), Dentsu (Media).
Die Kreation stammt aus der Feder von Peter Brönnimann, Simon Staub und Stefanie Huber.
