Um 16,2 Prozent schrumpfte der Reingewinn der Migros-Gruppe 2016 und lag am Ende des Geschäftsjahres bei noch 663 Millionen Franken. Der Betriebsgewinn auf Stufe Ebit sank um 7,2 Prozent auf 911 Millionen Franken. Gleichzeitig steigerte das orange «M» seinen Umsatz leicht um 1,2 Prozent auf 27,7 Milliarden Franken.
Das Wörtchen «Einkauftourismus» fiel bei der Präsentation der Geschäftszahlen am Dienstag nicht nur einmal. Sein Volumen schätzt die Migros, einer der grössten Werbetreibenden der Schweiz, auf inzwischen 11 Milliarden Franken.
«Der nach wie vor starke Franken und der in der Folge konstant hohe Einkaufstourismus sowie der Online-Handel haben unser Geschäft auch im vergangenen Jahr geprägt», sagte Herbert Bolliger, (noch) amtierender Präsident der Migros-Generaldirektion.
Zudem sei das Jahresergebnis geprägt von den gesunkenen Rohölpreisen, die auf das Benzin- und Heizölgeschäft der Migrol durchgeschlagen haben, und von den «negativen geopolitischen Ereignissen, die sich vor allem aufs Reisegeschäft von Hotelplan auswirkten». Den Gewinneinbruch begründeten die Konzernverantwortlichen mit «Wertberichtigungen bei Tochtergesellschaften».
Dass dem Detailhändler die Preiskonkurrenz durch Aldi und Lidl Marktanteile abzwackt, ist ein offenes Geheimnis. Migros´ Billig-Discounter Denner konnte seinen Umsatz allerdings um 2 Prozent ausbauen. Und auch im oberen Preissegment knirschts: Globus musste einen Umsatzrückgang von 5,4 Prozent auf neu 879 Millionen Franken einstecken.
Im E-Commerce konnte die Migros ihre «unbestrittene Position als Marktleaderin weiter ausbauen», so die Selbstbeschreibung. Der Gesamtumsatz im Online-Handel kletterte um 15,8 Prozent auf 1,852 Milliarden Franken in die Höhe. Der Umsatz vom Online-Lebensmittelladen LeShop.ch wuchs dagegen «nur» um 3,5 Prozent auf 182 Millionen Franken.
Zumindest mit Blick auf die Umsatzentwicklung hat Coop die Migros 2016 überholt: Die Rivalin erwirtschaftete im vergangenen Geschäftsjahr 28,3 Milliarden Franken Umsatz, was einem Plus von 5,1 Prozent entspricht. Die Gewinnzahlen entwickelten sich positiv, jedoch auf tieferem Niveau als bei der Migros: Den Betriebsgewinn auf Stufe Ebit steigerte Coop um 6,6 Prozent auf 763 Millionen Franken, der Reingewinn schnellt um 14,1 Prozent auf 475 Millionen Franken in die Höhe.