Der Lilly-Ronchetti-Preis 2021 der Autorinnen und Autoren der Schweiz (A*dS) geht an Silvia Härri. Die Genfer Schriftstellerin wurde für ihr Gedicht-Projekt «Dérive» ausgezeichnet.
Die Jury war beeindruckt von Härris «mutigem Unterfangen, das Thema Erinnerung so facettenreich und überraschend anzugehen», wie der Verband am Mittwoch schreibt.
In ihrer Gedichtsammlung «Dérive» plant die Autorin, die Themen individuelles und kollektives Gedächtnis in zwei subtil aufeinander antwortenden Textteilen zu erkunden. Dabei schafft sie durch das Verknüpfen von Migration und Schiffbruch berührende Bilder.
Silvia Härris Sprache bleibt konkret, die kurzen Texte erzählen anschauliche Geschichten.
Die 1975 geborene Schriftstellerin veröffentlichte mehrere Gedichtsammlungen sowie verschiedene Prosawerke, die alle bei Bernard Campiche erschienen sind.
Der Preis kann dank einem Legat der Winterthurer Lyrikerin Lilly Ronchetti seit 2009 alle zwei Jahre an Autorinnen oder Autoren über 40 Jahre ausgerichtet werden. Er ist mit einem Atelieraufenthalt in Paris sowie 3000 Franken dotiert.