Der Bankenplatz Schweiz gerät bei der Digitalisierung immer mehr in Rückstand. In einem neuen Ranking rangieren die Schweizer Banken gerade noch auf Platz 27. 2018 waren sie noch in den Top Five.
Unter dem Strich erreichen die Schweizer Banken in dem Ranking von Deloitte einen «digitalen Reifegrad» von 39 Punkten. Damit liegen sie unter dem globalen Durchschnitt, der bei 41 Punkten liegt.
Um zu den «digitalen Vorreitern» gezählt werden zu können, wäre eine Punktzahl von mindestens 60 nötig. Keine der bewerteten Schweizer Banken erreichte diesen Wert, wie aus dem neuen Ranking hervorgeht.
«Während Echtzeit-Benachrichtigungen, KI-gestützte Spar-Tools und digitale Versicherungen international längst Standard sind, fehlen diese Services bei vielen Schweizer Banken», heisst es im «Digital Banking Maturity»-Bericht.
Die Botschaft an die Adresse der Schweizer Finanzinstitute ist deutlich: «Wer nicht aufholt, verliert Kundinnen und Kunden an agilere, digitale Anbieter – und die kommen oft aus dem Ausland.»
Immerhin gebe es Fortschritte beim digitalen Konto-Onboarding. Alle ausser einer untersuchten Schweizer Bank bieten mittlerweile eine digitale Kontoeröffnung an.
«Schweizer Banken haben bei digitalen Kontoeröffnungen kleine Fortschritte gemacht, doch im Vergleich mit ausländischen Banken ist der Prozess nach wie vor vergleichsweise kompliziert und langsam. In Ländern wie Grossbritannien reicht ein Selfie und ein Ausweis-Scan für eine KI-Verifizierung und die Kontoeröffnung», wird Cyrill Kiefer, Banking Consulting Lead bei Deloitte Schweiz, in dem Bericht zitiert.
KI-gestützte Algorithmen, die Sparpläne an das individuelle Ausgabeverhalten anpassen, gibt es laut dem Bericht nur bei vereinzelten Schweizer Banken. Diese Automatisierung funktioniert wie personalisierte Musikempfehlungen von Streamingdiensten, die sich auf das Klickverhalten der Userinnen und User stützen.