Microsoft hat derzeit wenig Freude an seinem Engagement in China: Windows wird millionenfach illegal kopiert und die Wettbewerbshüter machen Druck. Jetzt wechselt auch noch der Microsoft-Spitzenmanager Zhang Yaqin zur Konkurrenz Baidu, wie am Dienstag aus Peking gemeldet wurde.
Zhang Yaqin werde neu bei Baidu, dem führenden Softwarekonzern in China, als Präsident für neue Geschäfte anfangen, gab ein Sprecher von Baidu bekannt. Zhang war Vizepräsident von Microsoft und leitete die Asien-Pazifik-Forschungsabteilung. Zwischenzeitig führte er das China-Geschäft des US-Unternehmens.
Der Abgang kommt zu einem ungünstigen Zeitpunkt für Microsoft in China. Obwohl Microsoft auf dem riesigen Markt nur eine vergleichsweise magere Zahl von Lizenzverkäufen verzeichnet, dominiert Windows wegen der hohen Rate von Raubkopien von Windows-Software auch in China. Der Staatsapparat hält mit einer staatlich unterstützten Entwicklerallianz dagegen, die im Oktober ein chinesisches Betriebssystem auf den Markt bringen will.
Chinas Markt für Software legt rasant zu. Im vergangenen Jahr stieg das Geschäft mit Computerprogrammen um 23,4 Prozent im Jahresvergleich. Insgesamt wurde im Jahr 2013 nach Zahlen des nationalen Statistikamtes Software im Wert von drei Billionen Yuan (369 Milliarden Euro) verkauft.