Der weltgrösste Software-Hersteller Microsoft hat nach Angaben der EU-Kommission eingewilligt, sein umstrittenes Verifizierungs-System «Passport» zu ändern. «Die Vertreter der EU-Mitgliedstaaten sind nun zufrieden, dass das System den Erfordernissen der EU-Datenschutz-Richtlinien entspricht», sagte Jonathan Todd, Sprecher der EU-Kommission am Donnerstag in Brüssel. «Passport» ist ein digitaler Internet-Ausweis, mit dem persönliche Daten wie Adresse oder Kreditkarten-Nummer gespeichert werden. Das System ist Teil von Microsofts «.net-Strategie». Es soll den Internet-Nutzern beim Online-Einkauf Zeit und Mühe sparen, indem es automatisch die Daten für die Registrierung bei bestimmten Diensten ausfüllt.
Ins Fadenkreuz der Kritik war «Passport» geraten, weil die Nutzer nach Meinung von Datenschützern nicht ausreichend darüber aufgeklärt werden, in welcher Form ihre persönlichen Daten verwendet werden. Wie die EU-Kommission miteilte, hat Microsoft nach Gesprächen mit der Wettbewerbsbehörde eingewilligt, Datenschutz-Massnahmen in das System einzubauen. Künftig sollen die mit «Passport» verbundenen Websites den Datenschutz-Standards entsprechen und damit verhindert werden, dass die sensiblen Daten in die falschen Hände geraten. Mit dem Einlenken Microsofts gebe es in dieser Sache keinen Grund mehr für Sanktionen gegen das Unternehmen. - Aber noch ist nicht alles vom Tisch: EU-Kommission setzt Dampf auf im Microsoft-Fall
Donnerstag
30.01.2003