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Samstag
28.05.2016

IT / Telekom / Druck

Mehr als 6000 Kilometer lang soll das Kabel werden, mit dem Facebook und Microsoft ihre Rechenzentren in den USA mit Kunden in Europa verbinden wollen. Anlanden soll das Kabel weiter südlich als viele andere.

Schon jetzt verbrauchen die grossen Internetkonzerne einen Grossteil der Kapazitäten der Tiefsee-Datenkabel, die Europa und die USA verbinden. Doch deren Leistung reicht ihnen offenbar nicht mehr aus. Jetzt haben sich Microsoft und Facebook zu einem neuen Grossprojekt zusammengetan, wie die US-Presse meldet.

Das nach dem spanischen Wort für Gezeiten «Marea» genannte Kabel soll vom US-Bundesstaat Virginia aus nach Bilbao in Spanien führen. Die ungewöhnliche Route soll dazu helfen, «Kunden in den USA, Europa und darüber hinaus belastbarere und zuverlässigere Verbindungen zu gewährleisten».

Dass die beiden Konzerne sich eine eigene Datenleitung über den Atlantik bauen, liegt am rasant steigenden Bedarf an Bandbreite. Suchmaschinenabfragen, Cloud-Speicher wie OneDrive, cloudbasierte Office-Angebote und professionelle Dienstleitungen wie Microsofts Azure verlangen nach Leitungen, die riesige Datenmengen schnell von Kontinent zu Kontinent übertragen können. Über acht Glasfaserstränge soll das Kabel eine Kapazität von 160 Terabit pro Sekunde bereitstellen, viel mehr als die bisherigen Leitungen schaffen. Das zum Jahreswechsel fertiggestellte AECConnect, kommt nur auf 40 Terabit pro Sekunde.

Zu den Kosten des Projekts machen die Partner keine Angaben. Nach Schätzungen dürften die Investitionen über 300 Millionen Dollar betragen.