In der Technologie-Welt ist eine Kündigungswelle angerollt. Einen Tag nach Microsoft kündigte auch Amazon am Mittwoch an, tausende Stellen zu streichen. Betroffen sind Betriebe in den USA, Kanada und Costa Rica.
Konzernchef Andy Jassy hatte Anfang Januar angekündigt, etwa sechs Prozent seiner rund 300’000 Arbeitnehmer in der Verwaltung freizusetzen. In Summe würden mehr als 18’000 Stellen gestrichen, schrieb Jassy. Amazon beschäftigt mehr als 1,5 Millionen Menschen.
Microsoft will bis Ende März rund 10’000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entlassen. Das seien weniger als fünf Prozent der Belegschaft, wie der US-Konzern am Mittwoch betonte.
Microsoft-Chef Satya Nadella begründete die Stellenstreichungen im Unternehmensblog als Sparmassnahme: «Wir müssen unsere Kostenstruktur mit unseren Umsätzen in Einklang bringen.» Nadella betonte jedoch, dass den Job-Kürzungen auch Neueinstellungen und Investitionen in Bereichen von entscheidender strategischer Bedeutung gegenübergestellt werden würden. Unter seiner Führung setzt Microsoft verstärkt auf das Cloud-Geschäft mit Diensten aus dem Netz.
Allerdings kosten die Entlassungen auch Geld. Microsoft kündigte in einer Pflichtmitteilung an die US-Börsenaufsicht an, dass aufgrund der Entlassungen und anderer Massnahmen zum Konzernumbau erst einmal bilanzielle Belastungen in Höhe von 1,2 Milliarden Dollar anfallen dürften. Microsoft will seine Zahlen für das abgelaufene zweite Geschäftsquartal am 24. Januar veröffentlichen.
US-Medien kommentieren die Entlassungen beim Windows-Konzern als «das jähe Ende des Job-Booms in der Tech-Branche». Nachdem die Geschäfte in der Pandemie florierten, macht das von Inflations- und Rezessionssorgen geprägte derzeitige Marktumfeld vielen Firmen schwer zu schaffen. Das zeigt sich auch an der Börse. Dort haben die Tech-Aktien gemäss dem Branchenindex Nasdaq im vergangenen Jahr rund 33 Prozent verloren.
Zu Kündigungen kam es entsprechend auch bei Meta und seinen Töchtern Facebook, Whatsapp und Instagram. Mit 11'000 Mitarbeitenden im Herbst mussten etwa 13 Prozent der Belegschaft dran glauben. Bei Twitter ist seit der Übernahme durch Elon Musk inzwischen die Hälfte aller Jobs weggefallen.