Microsoft hat ohne Gerichtsbeschluss ein Hotmail-Konto durchsucht. Der IT-Konzern suchte in den E-Mails eines Bloggers Informationen über einen Konzernmitarbeiter, der diesem Vorabversionen von Windows 7 und 8 weitergegeben hatte.
Microsoft-Juristen trafen im September 2012 die Entscheidung, die Mails aus dem hauseigenen Hotmail-Dienst auszuwerten.
Die US-Firma gab bekannt, dass die Datenschutzrichtlinien von Hotmail den Zugang zu E-Mail-Konten erlauben, «um die Rechte oder das Eigentum von Microsoft oder unseren Kunden zu schützen».
Die Identität des ehemaligen Microsoft-Senior-Software-Architekten, der die Softwareelemente weitergegeben hatte, konnte mit Hilfe der Mails ermittelt werden. Er wurde inzwischen verhaftet.
Die Ermittlungen von Microsoft auf den E-Mail-Konten der eigenen Nutzer wirft ein neues Licht auf die Scroogled-Kampagne des Konzerns. Die von Microsoft-Manager Mark Penn im November 2012 gestartete Initiative kritisiert Google wegen Datenschutzverletzungen und dem Ausspähen von Mails zu Werbezwecken.