Während mehreren Tagen hat Microsoft Schweiz offenbar die .ch-Domains grossflächig durchgescannt. Gemäss einer Meldung von «PCTip» suchte ein Robot nach der Endung .aspx - und das nicht zu knapp. So sollen Webmasters bis zu 3 000 Scans verzeichnet haben. Mit ihrer Aktion wollte Microsoft laut eigenen Angaben Daten zur Marktforschung sammeln. Maja Sieber, Unternehmenssprecherin, verteidigte das Vorgehen im «PCTip» mit der Erklärung, «nicht der Inhalt der Website sollte gescannt werden, sondern durch das Abrufen einer sicher nicht vorhandenen Seite sollte eine Standardfehlermeldung erzeugt werden.» Dies sei ein weit verbreitetes Verfahren um festzustellen, auf welcher Systemsoftware-Plattform ein Webserver laufe.
Doch Webmasters und dem Schweizer Domainverwalter «switch» stiessen diese Aktivitäten des Software-Riesen sauer auf. «Microsoft hat ganz klar die Bestimmungen zur Nutzung des vereinfachten Zugriffs auf unsere Datenbank verletzt», erklärte Switch-Direktor Constantin Tönz. Dieser dürfe nicht für kommerzielle Zwecke benützt werden und niemand dürfe belästigt werden. Zusammen mit Microsoft soll nun der Vorfall analysiert werden, hiess es auf Anfrage des Klein Reports am Donnerstag. Was Microsoft zur Schnüffelaktion bewogen hat, bleibt unklar. Für eine Stellungnahme war bei Microsoft am Donnerstag niemand erreichbar.
Donnerstag
30.05.2002