Microsoft wird ausserhalb den USA auf den Einbau von «Smart Tags» in das neue Betriebssystem Windows XP verzichten. Mit der umstrittenen «Smart Tag»-Technologie kann der Zugriff von Kunden auf bestimmte Web-Angebote und Dienstleistungen im Internet gesteuert, das heisst eigene Leistungen können bevorzugt angeboten werden. Nicht die Bedenken von Datenschützern und Kartellwächtern hätten den Entscheid beeinflusst, sagte Microsoft, sondern die hohen redaktionellen Aufwendungen für die Pflege der interaktiven Verweise ausserhalb den USA. Mit einem «Smart Tag» kann der weltgrösste Software-Konzern zu Websites zusätzliche Informationen oder Dienstleistungen anbieten, wenn der «Internet Explorer 6» bestimmte Schlüsselbegriffe erkennt. So könnte beim Auftauchen des Namens Albert Einstein ein Verweis auf einen Artikel im Online-Lexikon Microsoft Encarta über den Nobelpreisträger erfolgen. Denkbar wäre auch, dass ein Städtename im Text einer Web-Site automatisch zu einem Reiseangebot des Microsoft-Dienstes Expedia führt. Kritiker bemängelten, dass der Softwarekonzern auf diesem Weg versuche, seine Vormachtstellung bei den Betriebssystemen erneut mit unlauteren Mitteln auf das Internet auszuweiten.
Donnerstag
21.06.2001