Im Kartellprozess gegen Microsoft wurde eine neue Runde eingeläutet. Ein Distriktgericht in Washington wollte am Mittwoch den aussergerichtlichen Vergleich zwischen dem Softwareriesen und der US-Regierung beraten, wobei es um die Frage geht, ob der Vergleich im öffentlichen Interesse ist oder nicht. Sollte das Gericht den Vergleich billigen, wäre ein Ende des fast vier Jahre alten Prozesses in Sicht. Zugleich sollte in der kommenden Woche eine Anhörung über die Klagen von neun US-Bundesstaaten beginnen, welche die vom amerikanischen Justizministerium gebilligten Auflagen für zu schwach halten. Microsoft bat in einem am Dienstagabend (Ortszeit) eingereichten Eilantrag um einen zweiwöchigen Aufschub für die am 11. März angesetzten Anhörungen. Einer der Streitpunkte zwischen den klagenden US-Bundesstaaten und dem Softwarekonzern ist die enge Verknüpfung der Betriebssysteme und verschiedener Programme, mit denen Microsoft mit anderen Anbietern konkurriert. Microsoft hatte immer wieder argumentiert, dass eine Entkoppelung des Betriebssystems von den Programmen wie dem «Internet Explorer» technisch nicht möglich sei. Microsoft-Chef Steve Ballmer erklärte zudem, das Unternehmen sei durch die Forderungen der Kläger in seiner Existenz bedroht. Mehr dazu unter: Microsoft muss Quellcode offen legen und Gates macht Aussage im Microsoft-Prozess
Mittwoch
06.03.2002