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Dienstag
24.12.2002

Der US-Softwarekonzern Sun Microsystems hat im Rechtsstreit mit Microsoft einen Etappensieg errungen. Microsoft muss die von Sun Microsystems entwickelte Programmiersprache Java künftig in sein Windows-Betriebssystem einbauen. Dies hat ein Bundesrichter in der Nacht auf Dienstag in einer Einstweiligen Verfügung angeordnet. Sun hatte im vergangenen März ein Kartellverfahren gegen Microsoft angestrengt: Der Konkurrent wirft dem Software-Riesen unter anderem vor, mit Hilfe seiner beherrschenden Marktstellung Unternehmen dazu zu zwingen, Produkte anzubieten, die mit Java nicht kompatibel sind.

Die Einstweilige Verfügung soll der Schadensbegrenzung bis zum eigentlichen Prozess gegen Microsoft dienen. Mit dessen Beginn wird frühestens in einem Jahr gerechnet. Die zum Teil rüde Art und Weise, in der Microsoft seit Mitte der neunziger Jahre seine marktbeherrschende Stellung ausbaute und Mitbewerber verdrängte, hatte dem Konzern eine Flut von Klagen beschert. Im vergangenen Jahr verzichtete das US-Justizministerium aber auf die angedrohte Zerschlagung des Monopolisten, dessen Betriebsprogramm Windows inzwischen auf neun von zehn PCs weltweit läuft. Im Gegenzug einigte sich Microsoft mit dem Ministerium und mehreren klagenden US-Bundesstaaten auf einen Kompromiss, wonach Microsoft den Computerherstellern mehr Freiheiten bei der Verwendung von Windows einräumen muss. - Was früher war: Sun fordert Schadenersatz in Millionenhöhe