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Donnerstag
03.04.2003

Der Software-Hersteller Microsoft wird die neue Version seiner Bürosoftware Office zusätzlich in einer abgespeckten Variante anbieten. Nur PC-Hersteller dürfen diese Miniversion auf ihren Rechnern vorinstallieren, berichtete die deutsche Ausgabe der «Financial Times» am Donnerstag, die sich auf eine Aufstellung auf Microsofts Internetseiten beruft. Die «Office 2003 Basic Edition» soll zu einem geringen Preis angeboten werden, sagte Dan Leach, Produktmanager für Office bei Microsoft, der Nachrichtenagentur Bloomberg. Office 2003 soll Mitte des Jahres ausgeliefert werden. Mit der neuen «Basic Edition», die nur Word, Excel und Outlook enthält, wehrt sich Microsoft gegen preiswerte Office-Pakete von Konkurrenten wie Corel und Sun, die in jüngster Zeit einige Achtungserfolge bei den PC-Herstellern erringen konnten. Die PC-Anbieter verkaufen Endkunden ihre Computer in der Regel zusammen mit Betriebssystem und Anwendungsprogrammen, allen voran Bürosoftware wie Text- und Grafikverarbeitung.

Früher haben sie oft Programme von Microsoft vorinstalliert, doch der enorme Preisdruck im Endkundengeschäft sorgt dafür, dass bei der Softwareausstattung gespart wird. In den USA rüsten Hewlett-Packard und Dell ihre PCs für Privatkunden mittlerweile mit Corels Büroprogrammen aus. Sony legt seinen Rechnern seit kurzem Staroffice von Sun bei. In Deutschland liefert Gericom seine Notebooks ebenfalls mit Staroffice aus, während Toshiba die Corel-Programme vorinstalliert. Der Grund für die Abkehr von Microsoft: Die Programme von Bill Gates sind viel teurer als die Suiten der Konkurrenz. So kostet die Standard-Edition von Microsofts Office für Endkunden rund 500 Euro, Staroffice von Sun dagegen nur rund 80 Euro.

Microsofts bisherige Preisgestaltung hat dem Konzern allerdings enorme Gewinne eingebracht. So hat das Unternehmen in den drei Monaten von Oktober bis Dezember 2002 im Geschäftsbereich «Information Worker», der im Wesentlichen die Office-Programme umfasst, bei einem Umsatz von 2,41 Mrd. Dollar einen operativen Gewinn von 1,88 Mrd. Dollar erwirtschaftet. Insgesamt verbuchte der Anbieter in dem Quartal einen Umsatz von 8,54 Mrd. Dollar und einen operativen Gewinn von 3,26 Mrd. Dollar.