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Sonntag
10.11.2024

Medien / Publizistik

Was in der Publizistik im Geschäftsjahr 2023/24 bei der Republik so lief...     (Grafik: Reppublik/Geschäftsbericht)

Was in der Publizistik im Geschäftsjahr 2023/24 bei der Republik so lief... (Grafik: Reppublik/Geschäftsbericht)

Die Republik ist in der Realität angekommen. Seit Januar 2023 sind bei der Genossenschaft Project R, der Muttergesellschaft der Republik AG, keine Personen mehr angestellt.

Nebst dem Vorstand und dem Genossenschaftsrat würden administrative und sonstige Arbeiten von Mitarbeitenden der Republik AG übernommen und der Genossenschaft in Rechnung gestellt, wie aus dem aktuellen Geschäftsbericht hervorgeht. Das sind zum Beispiel Dienstleistungen oder Infrastrukturkosten.

«Die Vorschriften von Art. 725b OR sind nur für die Jahresrechnungen 2023/2024 der Project R Genossenschaft und der Republik AG anwendbar», schreibt Michel Huissoud, Verwaltungsratspräsident, zum Überschuldungsartikel, der dem Online-Magazin im Nacken sitzt.

Und in der Jahresrechnung sind die Miesen neu detailliert aufgelistet, werden aber durch «genügend hohe Rangrücktrittsvereinbarungen abgedeckt», wie Huissoud, ehemaliger Direktor der Eidgenössischen Finanzkontrolle schreibt, der seit November 2023 im Vorstand ist und den Laden an der Sihlhallenstrasse 1 im Zürcher Kreis 4, im Chreis Cheib, saniert.

Die Project R Genossenschaft und die Republik AG seien am 1. Juli 2023 mit rund 3,9 Millionen Franken flüssigen Mitteln, mit 23’089 Jahresmitgliedschaften und 2’809 Monatsabos ins siebte Jahr gestartet. «Der budgetierte Jahresaufwand betrug 6,58 Millionen Franken», heisst es dazu.

Der Genossenschafts-Groove musste weichen: Das absolute Unding, die Mitgliedschaftsbeiträge mehrere Jahre direkt ins Kapital zu buchen, wurde gestoppt. Die Umstellung der Buchung der Mitgliederbeiträge vom Eigenkapital in den Erlös sei nötig geworden. Mit dem Geschäftsjahr 2023/2024 würden die Mitgliedschaften neu über die Erfolgsrechnung (Umsatz) erfasst und nicht mehr in das Eigenkapital gebucht.

Die geneigte Leserschaft des Klein Reports weiss, was das heisst: Es fallen Umsatzsteuern an, zu Recht.

«Diese Umstellung erfolgte auf der Basis des neuen Steuerrulings vom 10. September 2024», heisst es im Geschäftsbericht, der klar die Handschrift von Michel Huissoud, dem ehemaligen Chef der Finanzkontrolle, trägt.

Er selber ist heute pensioniert und arbeitet als Journalist weiter. Der eidgenössischen Finanzkontrolle macht er nun Dampf in anderer Sache. Gestützt auf das Öffentlichkeitsgesetz verlangte Huissoud Einblick in die Kontrollberichte zu den Politikfinanzen. Anfang September hat der Eidgenössische Datenschutz- und Öffentlichkeits­beauftragte (Edöb) die Herausgabe der Prüfberichte empfohlen.

Bei der Republik ist das bisherige Genossenschaftskapital von 30,2 Millionen Franken mit dem Bilanzverlust von minus 28,2 Millionen Franken verrechnet worden und weist vor Jahresabschluss ein Eigenkapital von 2 Millionen Franken aus. Diese starke Abnahme ist eben auf diese Rechnungsumstellung zurückzuführen, die eine Abgrenzung nötig machte.

Die Republik AG schliesst mit minus 7’136 Franken, das Jahresergebnis der Project R Genossenschaft beträgt minus 2’019’941 Franken.

Bei beiden Gesellschaften waren 35,85 Arbeitsstellen (Vollzeitäquivalente) auf der Lohnliste, ein Jahr davor, im sechsten Geschäftsjahr, waren es noch 41.