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Montag
03.09.2018

Medien / Publizistik

Er war lange Jahre der wohl bekannteste Häftling Russlands. Aber auch Wladimir Putin hatte den ehemaligen russischen Oligarchen Michail Chodorkowski im sibirischen Straflager nicht brechen können. 

Als er Anfang 2014 ins Schweizer Exil ging, führte er den Kampf gegen seinen Erzrivalen Putin weiter - auch mit der Hilfe unabhängiger investigativer russischer Journalisten, deren Arbeit er finanzierte.

Jetzt musste Chodorkowski eine schwere Niederlage hinnehmen, wie Frank Herold vom «Tagesspiegel» schreibt. Nach dem Mord an drei russischen Journalisten, die in seinem Auftrag in Zentralafrika unterwegs waren, gestand der Putin-Gegner schwere Fehler ein und stellte die Finanzierung eines seiner Medienprojekte ein.

Vor einem Monat waren die Leichen des erfahrenen Kriegsreporters Orchan Dschemal, seines Kollegen Alexander Rastorgujew und die des Kameramannes Kirill Radtschenko 24 Kilometer von der Siedlung Sibo in Zentralafrika entfernt entdeckt worden, wie der Klein Report berichtet hatte. 

Bei dem Mord soll es sich um einen Raubüberfall gehandelt haben, sagte der zentralafrikanische Regierungschef sofort nach der Tat. Die folgenden Ermittlungen scheinen das zu bestätigen. Die russischen Journalisten hatten sich demnach offensichtlich in die Hände eines sogenannten Fixers begeben, eines lokalen Journalisten, der angeheuert wird, um die Kontakte vor Ort zu vermitteln. Der lockte die Gruppe in einen Hinterhalt von Banditen. Sie sollen die Kameraausrüstung und knapp 10 000 Dollar gestohlen haben.

Auch ein Ermittlungsteam, das Chodorkowski gleich  nach dem Mord an den drei Journalisten in die Spur schickte, kam zu keinen anderen als den offiziellen Ergebnissen.