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Sonntag
07.07.2002

Die Visagistin Djamile Rowe hat in einer eidestattlichen Erklärung dementiert, je eine sexuelle Beziehung mit dem ehemaligen Botschafter Thomas Borer gehabt zu haben. In der Erklärung, die von der «Bild am Sonntag» und der «SonntagsZeitung» abgedruckt wurde, erklärt Rowe, dass sie «zu keinem Zeitpunkt eine sexuelle Beziehung mit Herrn Dr. Borer gehabt habe». In der vom «SonntagsBlick» erwähnten Nacht sei sie weder vor noch in der Schweizer Botschaft in Berlin gewesen. Zudem belastet Rowe Verleger Michael Ringier und seinen Verlag schwer: Sie sei von der Blick-Reporterin massiv unter Druck gesetzt worden. Es sei ihr gesagt worden, dass Michael Ringier ihr einen hohen Geldbetrag anbiete, wenn sie die vermeintliche sexuelle Beziehung zu Borer eingestehe.

In einer Stellungnahme in der «SonntagsZeitung» weist der Zürcher Ringier Verlag die Aussagen von Rowe zurück. «Sie stehen in unaufhebbarem Widerspruch zu früheren Erklärungen von Frau Rowe in zahlreichen Medien im In- und Ausland und zu der eidesstattlichen Versicherung, die sie Ringier gegenüber abgegeben hat». In einer Medienmitteilung vom Sonntagnachmittag schreibt der Ringier-Verlag: «Die Visagistin Djamile Rowe behauptet in einer neuen eidesstattlichen Versicherung, sie habe keinen Sex mit Botschafter Borer gehabt, sei von Ringier zu dieser Aussage angestiftet worden, man habe ihr dafür viel Geld geboten. Der Ringier Verlag weist die Aussagen von Frau Rowe vom 5. Juli 2002 in allen Teilen entschieden zurück.» Ringier werde unverzüglich gegen Frau Rowe juristische Schritte einleiten.

Thomas Borer und seine Frau Shawne Fielding sind «erleichtert, dass jetzt die Wahrheit an den Tag kommt». Er habe von Anfang an von einer konstruierten Geschichte gesprochen, sagte Borer der «Bild am Sonntag». Der ehemalige Schweizer Botschafter war Anfang April von seinem Posten in Berlin abberufen worden, nachdem der «SonntagsBlick» über die angeblichen sexuellen Kontakte zwischen Rowe und Borer berichtet hatte. Damals hatte Rowe gegenüber dem «Blick» versichert, dass sie eine Affäre mit dem Botschafter hatte.