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Dienstag
21.11.2006

Medien / Publizistik

Ausdrücklich «beeindruckt» von den Möglichkeiten des Internets hat sich Verleger Michael Ringier am Dienstag an einem Medienfrühstück seines Verlags gezeigt.

Entsprechend kündete er ein verstärktes Engagement des Verlags in die elektronischen Medien und die Digitalisierung an. Er mache sich da «sehr viele Gedanken», unterstrich er.

Insbesondere der «Blick»-Familie stehe nächstes Jahr offenbar eine massive Umgestaltung bevor, kündeten Michael Ringier und CEO Martin Werfeli an. Die Auflage der Boulevardzeitung sei weiterhin «leicht sinkend», sagte Werfeli, weshalb er sich «intensive Gedanken» über das «Blick»-Angebotspaket mache. «Nächstes Jahr wird das Thema spruchreif», kündete er an, wobei er bereits vorwegnahm, dass Blick-Online verstärkt werden solle. Weitere Details nannte er nicht.

Zu diesem Schritt fühlt sich die Ringier-Geschäftsleitung offenbar durch die Starterfolge der «Cash daily»-Angebote (Print, TV, Internet und Mobil) ermutigt. Zwar laufe der Kioskvertrieb der Gratistageszeitung etwas harzig, weil sich das Publikum noch nicht daran gewöhnt habe. Mit den täglich verteilten 65 000 bis 70 000 Exemplaren sei Ringier aber für den Moment zufrieden, längerfristig sollen es 100 000 Stück sein.

Etwas kleinlaut reagierte Michael Ringier auf die Frage des Klein Reports, was das vor einem Jahr angekündete Engagement von Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder koste und was es bringe. Das ganze Thema finde finanziell in einem «sehr erträglichen Masse» statt, sagte er, wobei man den Nutzen nicht messen könne. «Wir sind überzeugt, dass es etwas gebracht hat», formulierte er das Ergebnis, «gewisse Gespräche haben einen anderen Fortgang genommen, als dies ohne ihn der Fall gewesen wäre.» Und dann gebe es auch noch eine durch Schröder ausgelöste «innere Erleuchtung.» - Siehe auch: «Cash daily» ist «sehr gut gestartet» und Gerhard Schröder wird persönlicher Berater von Michael Ringier