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Montag
14.03.2016

TV / Radio

Nachdem im letzten Jahr schon die Hälfte des Personals ausgetauscht wurde, nutzt auch Michael Ande die Gelegenheit und gibt bei «Der Alte» seinen Abschied. Und dies nach unglaublichen 44 Jahren in der gleichen Rolle als Kriminal-Hauptkommissar Gerd Heymann. Sein letzter Drehtag war «hochemotional», so Ande in einem Interview mit «TV Star». «Ich glaube, ich darf verraten, dass ein paar Tränen flossen.»

Der 71-jährige Schauspieler beschliesst mit seinem Abschied beim Freitagskrimi auch gleich seine Karriere als Schauspieler. Was eigentlich schade ist, denn Michael Ande ist ein begabter, ja wandelbarer Schauspieler, was er schon in sehr jungen Jahren bewiesen hat.

Ande wurde 1944 in Oberbayern geboren und stand bereits im Alter von 9 Jahren erstmals vor der Kamera.

Nur die älteren Semester werden sich deshalb noch an den Lausbub in den kurzen Hosen mit den braunen Kulleraugen und den lockigen Haaren erinnern, der die deutschen Kinogänger in Filmen wie «Die Powenzbande» oder in «Die Trapp-Familie» mit der jüngst verstorbenen Ruth Leuwerik oder auch in «Die Schatzinsel», zu begeistern wusste.

Den Übergang vom Kinderstar zum erwachsenen Schauspieler gelingt nicht vielen - Michael Ande schon. Auch wenn er zuletzt fast ein bisschen phlegmatisch erschien, weil er das Feld dem jungen Nachwuchs überliess und fast nur noch Innendienst schob, war Michael Ande alias Gerd Heymann sehr wohl auch mal ein spitziger, unterhaltsamer und spannender Assistent. Und zwar an der Seite seines väterlichen Chefs Siegfried Lowitz. Wer die Anfänge der beiden in den späten 70er-Jahren noch einmal sehen will, sollte sich die alten Episoden auf Youtube anschauen.

Die Chefs kamen und gingen und auch Michale Ande hatte leise Hoffnung, dass er mal zum Chef befördert wird. Doch die Sendeverantwortlichen erhörten seinen Wunsch nicht. Und so hat er sich mit seiner Rolle des ewigen Zweiten abgefunden. Sein Schaden war es nicht, wenigstens finanziell nicht. Wie die «Süddeutsche Zeitung» schrieb, kassierte Michael Ande für jeden Drehtag 12 000 Euro.

Michael Ande geht nun also in Pension, muss keine Drehbücher mehr lesen und kann seinen Lebensabend unbeschwert geniessen. Ob er wohl noch manchmal an seine jungen Kollegen denkt, die jetzt das Ruder übernommen haben. Übrigens wird die Rolle des Gerd Heymann nicht ersetzt. Und damit haben die Sendeverantwortlichen für einmal Fingerspitzengefühl bewiesen. Einen Gerd Heymann kann man nicht ersetzen. Nicht nach 44 Jahren!

«Der Alte» die letzte Staffel mit Michael Ande - dienstags auf SRF 1, freitags auf ZDF und ORF 2