Mia Farrow hat den Leopard Club Award am Filmfestival Locarno erhalten. Das Publikum - wegen des Regenwetters im Auditorium Fevi statt auf der Piazza Grande - feierte die Aktrice am Freitagabend mit einem langen Applaus.
Denise Benedick, Frau des Präsidenten des Leopard Club, Rolando Benedick, überreichte Farrow die Leoparden-Statue. Benedick lobte neben der schauspielerischen Leistung der US-Schauspielerin auch deren humanitäres Engagement für die Uno und ihren Einsatz als Mutter von vier leiblichen und zehn adoptierten Kindern. Farrow ist die zweite Preisträgerin des Leopard Club Awards, der seit 2013 vom Förderverein Leopard Club gestiftet wird.
«Ich finde es immer noch surreal, mich selbst auf der Leinwand zu sehen», gestand Farrow, die ihr Filmdebüt bereits im Alter von zwölf Jahren gegeben hat, auf der Fevi-Bühne bei der Preisverleihung: «Ich finde es seltsam und nicht produktiv, meine eigenen Filme zu schauen. Genau gleich ging es mir schon mit den Filmen meiner Mutter Maureen O`Sullivan.»
Die Schauspielerei bezeichnete sie als Handwerk. «Ein guter Regisseur hat ein ausgereiftes Konzept und die Aufgabe der Darsteller ist es, dieses zu verstehen und die Szene durch seine Augen zu sehen.»
Trotz ihrer Abneigung, die eigenen Filme anzuschauen, präsentierte Farrow am Donnerstag «Rosemary`s Baby» in Locarno. Der Film von Regisseur Roman Polanski aus dem Jahr 1968 war ihr grosser Durchbruch. Bei einem Gespräch über das Werk verriet Farrow dem Publikum, dass sie gar nicht die erste Wahl für die Hauptrolle gewesen sei, ursprünglich sollte Jane Fonda den Part übernehmen.
Als Filmfestival-Ehrengast stand Mia Farrow am Samstagmorgen um zehn Uhr dem Fachpublikum bereits wieder Red und Antwort. Filmkritiker Jay Weissberg befragte den Weltstar über seine lange Filmkarriere.