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Montag
10.08.2015

Medien / Publizistik

Nur wenige Tage nach der Ermordung des regierungskritischen Fotojournalisten Rubén Espinosa präsentierten die Behörden von Mexiko-Stadt bereits einen geständigen Täter. Nach zwei weiteren Komplizen werde weiter gefahndet, wie der zuständige Staatsanwalt Rodolfo Ríos Garza, am Freitag im Radiosender Fórmula, sagte. Das Motiv für die Gewalttat sei weiterhin unklar.

Vor seiner Hinrichtung wurde der 31-jährige Pressefotograf, der primär über soziale Protestaktionen berichtete, in einer Wohnung zusammen mit vier Frauen gefoltert. Unter den ermordeten Frauen war auch die soziale Aktivistin Nadia Vera, die in Veracruz immer wieder Kundgebungen gegen die Regierung organisiert hatte.

Garza sagte weiter, seine Ermittler würden auch Hinweisen nachgehen, die nach Veracruz und zu den dortigen Behörden führten. «Wegen der Vorgeschichte von Rúben und Nadia in Veracruz ist das ein komplexer Fall», meinte Darío Ramírez, Vorsitzender der Journalisten-Organisation Artículo 19.

Der Fotografen-Mord erinnert an einen ähnlichen Fall vor einigen Fall, als die Regierung ebenfalls vorschnell einen Täter präsentierte, dessen Schuld bis heute nicht vollumfänglich bewiesen ist. So oder so: Auch der jüngste Fall zeigt die gefährlichen Arbeitsbedingungen für Medienschaffende in Mexiko auf.