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Mittwoch
13.02.2002

Die Mediengewerkschaft «comedia» ist schockiert von der sofortigen Einstellung der Gratiszeitung «Metropol» in Zürich. Auch der Verband der Journalistinnen und Journalisten (SVJ) zeigte sich «bestürzt». 58 Personen seien von der Schliessung betroffen. «Leider hat sich diese Entwicklung im Gratiszeitungen-Markt abgezeichnet», hiess es in einer Pressemitteilung der «comedia». Es sei ein offenes Geheimnis gewesen, dass im Raum Zürich nicht drei Gratiszeitungen überleben könnten. Die Gewerkschaften kritisiert daher insbesondere die Vorgehensweise der Geschäftsleitung Metro Publications (Schweiz) AG und Metropol International (London): «Obwohl seit einiger Zeit bekannt geworden ist, dass es um die Bilanz des Metropol-Unternehmens in der Schweiz schlecht steht, sind die Angestellten von Metropol Schweiz erst heute morgen von dem Beschluss der Einstellung informiert worden.» SVJ-Zentralsekretär Alexander Sami teilte zudem mit, dass Chefredaktor Wolfram Meister am Dienstag unter den Mitarbeitenden noch Optimismus verbreitet habe. Am Mittwoch dann das abrupte Aus. Dies sei «inakzeptabel», hiess es weiter. Nun fordern «comedia» und SVJ die Metro Schweiz AG auf, «ihre soziale Verantwortung wahrzunehmen und mit den Sozialpartnern umgehend Verhandlungen über einen grosszügigen und fairen Sozialplan aufzunehmen». Die Gewerkschaften sichern der betroffenen Belegschaft ihre volle Unterstützung zu.