Sie wurde vom Präsidenten gedemütigt, dann jahrelang von den Medien geächtet. Kommt jetzt ihre Stunde der Rache? Am 7. September wird Amerika um eine Geschichte reicher sein. Dann startet nämlich die neue Mini-Serie «Impeachment: American Crime Story».
In den neuen Folgen der Staffel dreht sich alles um die Lewinsky-Affäre, die zu einem Amtsenthebungsverfahren gegen den ehemaligen US-Präsidenten Bill Clinton führte. Monica Lewinsky hat dazu nicht nur die Basis für das Buch geliefert. Die einst Geächtete ist auch selbst als Produzentin beteiligt.
Produzent Ryan Murphy arbeitete schon länger an dem Stoff. Dann traf er Lewinsky auf einer Party. Gemäss «Hollywood Reporter» hat er zur Ex-Geliebten von Clinton gesagt: «Niemand sollte deine Geschichte erzählen ausser dir, und es ist irgendwie ekelhaft, wenn sie es tun.» Und dann machte er Monica Lewinsky das Angebot: «Wenn du es mit mir produzieren willst, würde ich das lieben. Aber du solltest die Produzentin sein und du solltest all das gottverdammte Geld verdienen.»
Der Rest wird demnächst Geschichte sein.
Die Lewinsky-Affäre, auch als «Monicagate» bezeichnet, hat 1998 zur Einleitung eines Amtsenthebungsverfahrens durch das amerikanische Repräsentantenhaus geführt. Dieses ist im Senat nach 21 Verhandlungstagen gescheiterte. Die Anklagepunkte waren Meineid und Strafvereitelung, weil Clinton unter Eid ausgesagt hatte, er habe keinerlei sexuelle Beziehungen zu Lewinsky gehabt.
Wie sich in späteren Untersuchungen herausstellte, hat die Praktikantin aber tatsächlich eine aussereheliche Beziehung zu Clinton geführt. Nach Ablauf ihres Praktikums arbeitete Lewinsky im Verteidigungsministerium der Vereinigten Staaten und schilderte dort ihrer Kollegin Linda Tripp ihre Erlebnisse im Weissen Haus. Tripp zeichnete diese Gespräche heimlich auf und leitete sie an Kenneth Starr weiter, der im Auftrag des Kongresses als Independent Counsel in der Whitewater- und anderen politischen Affären bereits gegen Clinton ermittelte.
Für die Medien wurde die Story zuerst von der «Washington Post» aufgegriffen. Mehr als 20 Jahre später ist es jetzt FX Networks. Der Pay-TV-Sender gehört zur Walt Disney Company.
Als Produzentin der neuen FX-Serie «Impeachment» hofft Monica Lewinsky gemäss «Vanity Fair», ihre «Geschichte neu zu gestalten». Bösere Zungen meinen auch, sie wolle damit vor allem ihre aufkeimende Hollywood-Karriere vorantreiben.
In der Nacherzählung des Amtsenthebungsverfahrens wird Beanie Feldstein die Hauptrolle als Monica Lewinsky spielen. Sarah Paulson ist als Linda Tripp zu sehen, Edie Falco als Hillary Clinton und Clive Owen als Bill Clinton.
Die erste Episode sollte ursprünglich im September 2020 ausgestrahlt werden - aber angesichts der durch das Coronavirus verursachten Produktionsverzögerungen wurde dieses Datum gestrichen. Jetzt ist die Story aber im Kasten, wie die angelaufenen Trailer in «heavy rotation» auf FX inzwischen zeigen.