Die Cyberwelt war im zweiten Halbjahr 2014 vor allem durch Erpressung und Angriffe auf schlecht geschützte Systeme geprägt. Zu diesem Schluss kommt der 20. Halbjahresbericht der Melde- und Analysestelle Informationssicherung (Melani) des Bundes.
In der zweiten Hälfte des vergangenen Jahres sei die Landschaft der erpresserischen Schadsoftware noch vielfältiger geworden. Der Bericht streicht die neue Schadsoftware Synlocker heraus, mit welcher Angreifer durch eine Sicherheitslücke in einem bestimmten Dateiserver eine Infektion auslösen konnten.
Zum 10-jährigen Jubiläum blickt die Behörde ausserdem zurück auf die Entwicklung der Internetkriminalität in dieser Zeit. Die Themen seien seit dem ersten Bericht aus dem Jahr 2005 weitgehend dieselben geblieben: «Schon damals standen gezielte Spionageangriffe, Phising, DDoS, Defacements und Social Engineering im Fokus», schreibt die Melde- und Analysestelle für Informationssicherheit.
In den letzten Jahren habe sich allerdings ein wahrer Untergrundmarkt entwickelt, auf dem alles beschafft werden kann, um einen Angriff durchzuführen.
Melani stellt zudem eine neue erpresserische Tendenz fest, bei der sich Hacker Zugriff auf sensible Daten verschaffen und den betroffenen Unternehmen mit der Veröffentlichung drohen, wenn nicht ein bestimmter Betrag bezahlt wird. In anderen Fällen wird eine Webseite unbrauchbar gemacht, bis der erpresste Betrag überwiesen ist.
Der Bericht berücksichtigt auch den Trend, Gebrauchsgegenstände, Autos und Häuser per Smartphone zu bedienen und sogar die eigene Gesundheit per App zu überwachen. Mit all dieser Bequemlichkeit gingen auch Risiken einher. Melani gibt Einblick in die möglichen Bedrohungen in der smarten Welt.