Im Januar 2015 gaben die Kunden weniger Geld für Werbung aus als im Vorjahresmonat: Die Bruttoausgaben sanken um 1,9% auf 322,8 Millionen Franken. 14 der 23 Branchen waren bei ihren Werbeausgaben zurückhaltender als im Jahr zuvor. Im Januar 2014 waren gemäss dem Trend Report von Media Focus noch 329,1 Millionen Bruttofranken investiert worden.
Zunächst war der Trend Report von Media Focus aber noch positiver ausgefallen. Von 2,9% plus sprach das Marktforschungsunternehmen am Dienstag, bevor ein Kommafehler in der Rechnung entdeckt wurde und der ganze Bericht nochmals fundamental abgeändert werden musste.
Am stärksten ging der Werbedruck gemäss dem neuen Bericht vom Mittwoch bei der Produktegruppe Politische Kampagnen zurück, die mit 86,4% weniger beworben wurden. Werbung für Tabakwaren sank um 68,9%. Die Branche Reinigen gab im Januar 2015 im Vergleich zum Vorjahr 65,1% weniger für Werbung aus.
Mehr Werbegelder flossen dagegen in die Branche Freizeit, Gastronomie, Tourismus. In diesen Bereich wurden 32,9 Millionen Franken investiert, was einem Anstieg um 28,1% entspricht. An der Spitze bewegte sich der Online-Anbieter Trivago, der seine Werbeausgaben um 276% steigerte und vor allem in die TV-Werbung ging. Mit seinem Portal trivago.ch landete der Anbieter auf dem dritten Platz der meistbeworbenen Produkte. Noch mehr in die Offensive gingen die Anbieter Kuoni Reisen mit einer Steigerung von 702%, eBookers mit einem Werbeplus von 1532% und Schweiz Tourismus mit 485%.
Im Januar 2015 wurden die Konsumentinnen und Konsumenten aber nicht nur mit Reisen und Ausgehen gelockt, sondern auch mit gemütlichen Wohnungen. Die Produktgruppe Einrichtung warb mit 11 Millionen Bruttofranken, dies entspricht einem Plus von 5%. Zu den Top-5-Werbetreibenden der Branchen gehören Ikea, Möbel Pfister, Toptip, Möbel Markt Dogern und Home24.
Auch die Grippewelle ging an der Planung für die Werbebudgets im ersten Monat des Jahres nicht spurlos vorbei: Die Pharmabranche warb mit 22 Millionen Franken, was einem Plus von 18% gegenüber dem Vorjahresmonat entspricht. 10 Millionen davon wurden in Werbung für Arzneimittel gegen typische Januar-Krankheiten wie Halsschmerzen, Erkältung, Grippe, Husten, Magen/Darm und Schnupfen investiert.