53 Filme schickt die Jury an den Kurzfilmtagen in Winterthur in diesem Jahr ins Rennen. Davon stammen 57 Prozent von Regisseurinnen, so viele wie noch nie.
«Die Filmschaffenden beschäftigten sich dieses Jahr auffallend oft mit Geschichten über Beziehungen, die in Zeiten der Unsicherheit auf dem Prüfstand stehen», sagten die Festivalorganisatoren am Mittwoch.
So zeigt zum Beispiel der Kurzfilm «Happy Birthday» von Lisa Gertsch die Beziehung zwischen einer alkoholkranken Mutter und ihrer Tochter. Oder «Vader» von Isabel Lamberti dreht sich um die Wiederannäherung zwischen einem Vater und seinem Sohn, die sich sechs Jahre lang aus den Augen verloren haben.
Diese beiden Filme stünden «exemplarisch» für viele der Filme, die es in die engere Auswahl geschafft haben und Anfang November in Winterthur gezeigt werden.
«Trotz unserer digitalen Hochgeschwindigkeitsgesellschaft wagen einige Filmschaffende den Austritt aus der Schnelllebigkeit, um innezuhalten und sich den menschlichen Beziehungen zu widmen, die offenbar oft auf der Strecke bleiben», sagte dazu John Canciani, Künstlerischer Leiter der Kurzfilmtage.
Dieses Jahr sind besonders viele Regisseurinnen vertreten. Im Schweizer Wettbewerb sind es 81 Prozent, rechnet man den internationalen Wettbewerb und die Jugendprogramme mit ein, dann sind es immer noch 57 Prozent.