Content:

Mittwoch
16.12.2015

IT / Telekom / Druck

Europas User erhalten mehr Kontrolle über ihre persönlichen Daten. Nach fast vier Jahren Debatte hat die EU eine Datenschutzreform beschlossen, die die Regeln aus dem letzten Jahrhundert (1995) ersetzen soll.

Unter anderem erhalten Nutzer künftig das Recht, Informationen leichter wieder löschen zu lassen («Recht auf Vergessenwerden») und Daten von einem Anbieter zum nächsten zu zügeln («Portabilität»).

Das Mindestalter, um sich bei Online-Netzwerken wie Facebook oder WhatsApp anzumelden, könnte in einigen europäischen Ländern von 13 auf 16 Jahre steigen, ausser wenn nationales Recht die Marke tiefer setze, erklärte die EU-Kommission.

Auf jeden Fall müssen die Kinder mindestens 13 Jahre alt sein. Die Altersfrage war in der Kommission heftig umstritten, denn in der Praxis haben auch viele jüngere Kinder schon Onlineprofile. Internetkonzerne werden dazu verpflichtet, die Zustimmung zur Datennutzung ausdrücklich einzuholen und ihre Produkte datenschutzfreundlich zu konfigurieren.

An die neuen Regeln müssen sich nicht nur europäische Unternehmen, sondern auch etwa US-Firmen halten. Wenn Anbieter gegen die Regeln verstossen, drohen ihnen drakonische Strafen von bis zu vier Prozent ihres Jahresumsatzes.