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Mittwoch
01.07.2009

Erstmals haben im Jahr 2008 die Ausgaben der Schweizerischen Haushalte für IT/Telecom diejenigen für Printmedien überstiegen. Dies hat die seit 2004 alljährlich durchgeführte «Studie Medienbudget» des Verbandes Schweizer Presse ergeben. Während für Presseprodukte 1,767 Milliarden Franken ausgegeben wurden, waren es 1,818 Milliarden Franken für IT-Telecom. Die Studie stützt sich auf Angaben der Branchenverbände, der Werbestatistik, der Mehrwertsteuerstatistik, des Bundesamtes für Kommunikation sowie weiterer Organisationen.

Interessant ist die Zahl von 4,2 Milliarden Franken, welche die Printmedien jährlich einnehmen, 2,4 Milliarden davon aus der Werbung. Zum «Konkurrenten» IT/Telecom fliesst mit 4,1 Milliarden Franken ein ähnlich grosser Betrag, wobei laut dieser Auswertung lediglich 80 Millionen Franken aus der Werbung stammen. Insgesamt nehmen die Medien 14,9 Milliarden Franken ein: 3,4 Mia. Fr. für Fernsehen und Teletext, 1,6 Mia. Fr. für Consumer Electronics, 800 Mio. Fr. für Bücher, 600 Mio. Fr. für Radio und 200 Mio. Fr. für Kino. Der Werbeanteil dieser 14,9 Mia. Fr. beträgt 3,3 Mia. Fr., wovon also die Printmedien mit 2,4 Mia. Fr. nach wie vor den Löwenanteil beanspruchen.

Angesichts dieser Zahlen ist es nicht überraschend, dass eine Umfrage unter 137 Führungskräften der Medienbranche ergeben hat, dass diese den Printmedien weiterhin einen wichtigen Anteil am gesamten Medienangebot zuweisen. Die Befragten sind sich fast einstimmig (Zustimmung von 94 bis 96 Prozent) einig, dass die Kooperation zwischen den Medienunternehmen noch zunehmen wird, dass den multimedialen Angeboten die Zukunft gehört und dass für qualitativ hochwertige redaktionelle Leistungen die Zahlungsbereitschaft weiterhin vorhanden ist.

Die Umfrage hat weiter ergeben, dass für 86 Prozent der Medien- und Verlags-Führungskräfte das Thema «Kosten senken» an der Spitze der Herausforderungen steht («sehr dringlich» oder «ziemlich dringlich»). «Neue Technologien nutzen» kommt sogar auf 87 Prozent Zustimmung. Auf ähnlich hohe Werte kommen Zielsetzungen wie «Nutzer-Bindung stärken», «Neue Geschäftsmodelle », «Kooperationen» oder «Neue Angebote im Werbemarkt» umsetzen.