Content:

Mittwoch
26.04.2017

Medien / Publizistik

Mit 50 Meldungen hatte sich die Fachstelle Extremismus in der Armee im 2016 zu beschäftigen: 37 Prozent der Meldungen vermuteten dschihadistische Motive, 52 Prozent bezogen sich auf Rechtsextremismus. Die Bedeutung der Fälle habe sich aber nicht verschärft.

Die Zahl sei im Vergleich mit den Vorjahren «deutlich überdurchschnittlich», heisst es im Tätigkeitsbericht der Behörde zum Jahrestotal. Trotz starker jährlicher Schwankungen zeigt sich in der Meldestatistik, die die letzten fünf Jahre umfasst, eine leicht steigende Tendenz.

Davon lässt sich die Extremismus-Fachstelle nicht beeindrucken: Die Entwicklung habe nicht viel mit der Armee zu tun, sondern sie sei auf die «zivilgesellschaftliche Aktualität» des Themas zurückzuführen. Mit anderen Worten ausgedrückt: Da Extremismus in den Medien zurzeit viel Aufmerksamkeit geniesst, werde auch rascher eine Meldung gemacht, heisst es in dem am Dienstag publizierten Bericht weiter.

Die verbreitete Nutzung der sozialen Medien habe ebenfalls zur Melde-Konjunktur beigetragen: «Ehemals in engeren Kreisen bleibende Äusserungen und Verhaltensweisen werden nun einem breiteren Publikum preisgegeben». Fraglich ist jedoch, inwiefern Facebook und Co. für die Zunahme in dem recht kurzen Zeitraum seit 2012 zu Buche schlagen.

Bei der Art und Schwere der gemeldeten Fälle ist gegenüber den Vorjahren dagegen «keine bedeutsame Änderung» festgestellt worden. Es ging vor allem um Einzelpersonen, «sicherheitsrelevante Vorkommnisse oder Gewalttaten» hätte es keine gegeben. 

«Vorkommnisse grösseren Ausmasses blieben wie in den Vorjahren aus», heisst es weiter. Nur einen geringen Anteil der Meldungen betrafen Links- und ethno-nationaler Extremismus.