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Freitag
27.08.2004

Nicht nur die Wahrheit, sondern auch die Journalisten gehören zu den Opfern des Krieges in Irak. Mit der Ermordung des italienischen Reporters Enzo Baldoni ist die Zahl der in Irak getöteten Journalisten auf mehr als 50 gestiegen. Das teilte das International News Safety Institute (INSI) am Freitag in Brüssel mit. In den vergangenen 17 Monaten seien 51 Berichterstatter aus 16 Ländern im Krisengebiet ums Leben gekommen. Der französische Kameramann Fred Nerac gelte weiterhin als vermisst. Seit dem 22. März 2003 wurden nach Zählung des INSI 24 in Irak tätige Journalisten von Terroristen oder Freischärlern getötet. Neun wurden Opfer der US-Armee, zwei kamen durch irakische Soldaten ums Leben. Zwei weitere starben bei Schusswechseln zwischen US-Soldaten und Irakern, sechs weitere wurden von Schüssen unbekannter Herkunft tödlich getroffen. Acht starben laut INSI bei Unfällen oder aus gesundheitlichen Gründen. «Die Ermordung Baldonis ist unsagbar schrecklich», sagte INSI-Direktor Rodney Pinder. «Irak bleibt für die Nachrichtenmedien ein garstiger Krieg.» Im Vietnamkrieg sind nach Angaben der Internationalen Journalisten-Föderation 63 Reporter in einem Zeitraum von 21 Jahren getötet worden. Im algerischen Bürgerkrieg kamen nach Zählung des Komitees zum Schutz von Journalisten (CPJ) zwischen 1991 und 1996 genau 58 Berichterstatter ums Leben. - Mehr dazu: Schon wieder Journalist im Irak ermordet