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Mittwoch
26.10.2016

Medien / Publizistik

Einfluss der Medienkanäle auf Meinungsbildung

Einfluss der Medienkanäle auf Meinungsbildung

Meinungsbildung findet immer mehr online statt. Das bestätigt auch die aktuelle Medienvielfaltsstudie der deutschen Landesmedienanstalten: Demnach ist der Anteil des Web am «Meinungsmarkt» in Deutschland innert sechs Monaten um 0,7 Prozentpunkte auf neu 22,3 Prozent angestiegen. TV verliert dagegen 0,7 Punkte, ist aber mit 35,7 Prozent weiterhin unangefochten das meinungsmächtigste Medium.

Erfreuliches gibts beim Print: Die Tageszeitungen liegen weiter auf Platz 3 und haben sich bei 20,7 Prozent stabilisiert. Und auch die Zeitschriften können den Abwärtstrend stoppen und legen auf 2,6 Prozent zu. Dagegen hält der Abwärtstrend beim Radio an: Sein Anteil an der Meinungsbildung ist binnen eines Jahres um 1,2 Prozentpunkte auf nunmehr 18,7 Prozent gefallen.

Im Vergleich der Kanäle und Konzerne fällt auf: Die Verlagerungen, die sich in der Nutzung der Medienkanäle anbahnen, schlagen noch nicht auf Konzernebene durch. Trotz des «gestiegenen Bedeutungsgewichts des Internets» sind mit United Internet mit 1,6 Prozent und Ströer mit 1,2 Prozent erst zwei Unternehmen allein aufgrund ihrer Online-Angebote unter den 15 grössten Medienkonzernen vertreten.

Wenn man den Digital Natives einmal unterstellen möchte, dass sie ihr Mediennutzungsverhalten auch in fortgeschrittenem Alter beibehalten, dann erlaubt ein Blick in diese Altersgruppe auch einen Blick in die Zukunft: Web gewinnt weiter, TV und Print verlieren. 

Die konkreten Zahlen im «Monitor» dazu: Das Internet hat in der Altersgruppe der 14- bis 29-Jährigen mit einem Anteil von 46 Prozent das mit Abstand höchste Meinungsbildungsgewicht, vor dem Fernsehen mit 24,8 Prozent und dem Radio mit 17,6 Prozent. Abgeschlagen folgen hier Tageszeitungen und Zeitschriften mit 9,8 Prozent repektive 1,8 Prozent. 

Zeitungen und Zeitschriften «haben aber in dieser Altersgruppe mit ihren Web-Angeboten inzwischen eine führende Position bei der informierenden Mediennutzung im Internet», halten die Autoren den klassischen Papiermedien und ihren digitalen Verlängerungen zugute. 

So nutzen 21,9 Prozent der Digital Natives täglich die Online-Angebote von Tageszeitungen, um sich zu informieren, 19,4 Prozent schauen digital bei den Zeitschriften rein. Da liegt Facebook, die Spitzenreiterin der «informierenden Tagesreichweite» bei den jungen Erwachsenen, mit 23,0 Prozent nicht viel weiter vorne.