Nun hat sich der Medienunternehmer Beat Curti auch von seiner Bon-Appétit-Gruppe getrennt. Das Familienunternehmen Curti AG hat seinen Anteil von 53% an der Detailhandelsgruppe an den deutschen Rewe-Konzern verkauft. Bereits im April hat Curti laut über einen Rückzug von seinen Medienengagement bei Goldbach Media nachgedacht, nachdem er seinen Rücktritt aus dem Verwaltungsrat der Basler Mediengruppe bekannt gegeben hatte. Damals gab er an, er wolle sich vermehrt auf auf Bon Appétit konzentrieren.
«Ich stehe vor Ihnen mit einem weinenden und einem lachenden Auge. Das weinende Auge gilt der Beendigung der 100-jährigen Tradition der Familie Curti im Lebensmittelhandel», sagte Beat Curti am Mittwoch. Die Firma Curti & Co. AG sei an Rewe verkauft worden, und damit die Aktienmehrheit von rund 53% an Bon appétit. «Das lachende Auge gilt Rewe als bestmöglichem Partner für die Bon Appétit Group.» Er habe seit 1986 Kontakt mit Rewe-Chef Hans Reischl, und es sei immer klar gewesen, dass es nur eine Firma gebe, die «spiegelbildlich unsere Strategie teilt».
Die Curtis erhalten von Rewe für Anteil an Bon Appétit 78.70 Franken pro Titel. Mit 60.80 Franken müssen sich die übrigen Aktionäre begnügen. Der deutliche Unterschied sei gerechtfertigt, weil Rewe mit dem Paket auf einen Schlag die Mehrheit übernehmen könne, sagte der Rewe-Auslandsverantwortliche E. Dieter Berninghaus. Den Minderheitsaktionären werde immerhin noch eine Prämie von 25% gegebenüber dem durchschnittlichen Eröffnungskurs der letzten 30 Tage geboten. Insgesamt sei Bon Appétit damit den Deutschen 265 Millionen Franken wert. Siehe auch: Beat Curti konzentriert sich auf Bon Appétit, Scherbenhaufen Goldbach: Curti denkt an Rückzug, Beat Curti nicht mehr im VR der Basler Mediengruppe
Mittwoch
11.06.2003