Content:

Dienstag
06.02.2001

Der kleine Unterschied zwischen Männern und Frauen besteht offenbar auch im TV. Dies zeigt eine Studie der SRG SSR idée suisse und der Eidg. Kommission für Frauenfragen (EKF), die eine geschlechtsspezifische Analyse der Medienpräsenz von Frauen und
Männern bei den Nationalratswahlen 1999 gemacht hat. Berücksichtigt wurden Sendungen der SRG (Radio und TV) sowie der Fernsehsender Tele24, TV3 und TeleTicino. Bettina Nyffeler hat die Studie in Zusammenarbeit mit dem SRG-Forschungsdienst erstellt. Sie kommt zum Schluss, dass die Kandidatinnen im Vorfeld der Wahlen anteilsmässig untervertreten waren. 35% aller Kandidierenden waren Frauen, ihr Redeanteil im Fernsehen liegt jedoch bei 18%. Bei TSR ist der Redeanteil der Kandidatinnen mit 29% am höchsten, gefolgt von SF DRS mit 23% und Tele24 mit 21%. TeleTicino weist 15% Redeanteil der Kandidatinnen auf, TSI 11 % und TV3 lediglich 8%. Besser sieht es bei den Radiostationen aus. Hier liegt der Prozentsatz bei 31%. Die SRG-Radios haben die Frauen folglich entsprechend ihrem Anteil an den Kandidaturen berücksichtigt. Für SRG-Generaldirektor Armin Walpen ist die Studie eine wichtige Diskussionsgrundlage und ein Instrument der Qualitätskontrolle. Die Präsenz von Frauen in der Öffentlichkeit sei noch nicht selbstverständlich. Ein Medienunternehmen im Dienst des Service Publics müsse deshalb hier besonders aufmerksam sein.