Die Volksrepublik China wird nicht «amused» sein: Die Herausgeber von «Süddeutscher Zeitung», «Washington Post», «New York Times», «Le Monde», «Guardian», «Politico», «Welt» und andere mehr fordern die sofortige Freilassung von Jimmy Lay.
Der Verleger und Förderer unabhängiger Medien in Hongkong sitzt seit 2020 im Gefängnis der volkschinesischen Schergen.
Nun haben sich die führenden internationalen Medienmacher mit einem neuen Appell für den Honkonger Verleger eingesetzt: Die «Welt» hat am Mittwoch den bemerkenswerten internationalen Aufruf abgedruckt.
Jimmy Lai ist einer der wichtigsten Medienunternehmer in China. Sein Leben lang setzte er sich für Medienpluralismus und Pressefreiheit ein. Trotz Gefahren durch die chinesischen Behörden im Zuge der brutalen Niederschlagung der Demokratiebewegung in Hongkong 2019 blieb Jimmy Lai in Hongkong, um so lange wie möglich «Apple Daily» weiter zu veröffentlichen.
Die internationalen Medien nennen die Inhaftierung durch «willkürliche Anschuldigungen» einen klaren Verstoss gegen das Hongkonger, das chinesische und das internationale Recht. Hongkong sei heute eine Stadt, die «in einen Mantel von Angst gehüllt» ist.
Jimmy Lais Sohn, Sébastien Lai, weiss, dass sein Vater seit 2020 nur deshalb im Gefängnis sitze, «weil er sich gegen die Macht der Kommunistischen Partei Chinas ausgesprochen hatte, weil er für das eingetreten ist, woran er glaubt».
Der 75-Jährige war unter den ersten Hongkongern, die unter dem von Peking erlassenen sogenannten «Sicherheitsgesetz» angeklagt und inhaftiert wurde. Gegen das Gesetz hatte sich die Demokratiebewegung in Hongkong zu Hunderttausenden engagiert. Die Bewegung wurde vom Westen kaum unterstützt, trotz dringlichen Appellen von Reporter ohne Grenzen sowie anderer Organisationen weltweit.
Der Klein Report hofft, dass der eindrückliche, gross abgestützte Appell der internationalen Medien die Situation in Hongkong sowie die unterdrückte Pressefreiheit in China wieder auf die politische Agenda bringt.