Für ihre Radioreportage «Tatort Märchen» erhält die Journalistin Regula Zehnder den ersten Medienpreis des Schweizerischen Anwaltsverbands (SAV).
Die beiden zweiten Preise gehen an Pascale Brunier der Zeitung «24 Heures» für beispielhafte klassische Gerichtsberichterstattung und an Claudia Senn für ihre in der «Annabelle» erschienene Reportage «Sie nahm das Kind einfach mit». Das gab der Anwaltsverband am Donnerstag bekannt.
Zu den Anliegen des preisgebenden SAV gehört es, allgemeinverständliche und objektive Aufklärung über das Wesen und die Werte des Schweizer Rechts und dessen Instanzen zu fördern. Zu diesem Zweck vergibt der SAV alle zwei Jahre mit insgesamt 10 000 Franken dotierte Medienpreise.
Die Jury wird von Anwalt, Alt-Nationalrat und Ex-VR-Präsident der NZZ Franz Steinegger präsidiert. «Alle drei Preisträgerinnen eint das gelungene Bemühen um Tiefgang und Reflexion in ihrer Arbeit», so spannt er den Bogen um die diesjährigen Vergaben. 2017 beträgt die Dotation 4000 Franken für den ersten Preis und je 3000 für die beiden zweiten Preise.
«Dreifach heimtückischer Mordversuch»: Im preisgekrönten Beitrag «Tatort Märchen» wird herausgearbeitet, wie die Gemeinheiten von Schneewittchens Stiefmutter strafrechtlich zu beurteilen wären. Und was wäre mit Gretel, die die Hexe in den Ofen gestossen hat? «Notwehr» ist die Antwort in der auf Radio SRF2 ausgestrahlten Sendung.
In aktuellen Realitäten bewegt sich die Journalistin Pascale Burnier. Für die Zeitung «24 Heures» besucht sie seit vielen Jahren Schweizer Gerichtssäle. In einer Serie von Berichten, Erklärungen, Beobachtungen, Reflexionen hat sie den aufsehenerregenden «Fall Marie» beleuchtet. Die 19-jährige Frau wurde von einem Mann entführt und getötet, der wegen Vollzugslockerung zwölf Jahre nach einem Schuldspruch für Mord für fatale Momente nicht im Gefängnis sass.