Nicht alle Wortschöpfungen sind gelungen, aber manchmal treffen sie den Nagel besser auf den Kopf als lange, gewundene Erklärungen und Definitionen. In der Nacht auf Freitag hat der Stuttgarter Ernst-Klett-Verlag den von ihm gestifteten Medienpreis «Pons Pons 2002» für besonders gelungene Wortkreationen verliehen. Mit dem bereits zum dritten Mal vergebenen undotierten Medienpreis will die Pons-Redaktion zur Reflexion über Sprache anregen und den kreativen Umgang mit ihr in den Medien honorieren, erläutert Philipp Haussmann, Geschäftsführer von Pons und Gastgeber des Abends.
Die Jury, bestehend aus Lexikografen und Redaktoren des Wörterbuchverlages, hielt folgende Ausdrücke für bemerkenswert: «Kahnsinn» (Oliver Kahn, tragischer Held der Fussball-WM 2002), «Sparminator» (Finanzminister Hans Eichel und seine eiserne Sparpolitik), «Die Bohlenbrooks» (Dieter Bohlens Beststeller in Anlehnung an Thomas Mann), «Hemmokratie» (unsinnige Hemmnisse durch zuviel Bürokratie), «Euro-Payer» (die mit Euro bezahlenden Bürger Europas), «Teuroristen» (die zahlreichen Erfinder, Schöpfer und Urheberrechts-Schützer des Begriffs «Teuro»), «Bosswoman» (anerkennende Bezeichnung für toughe Frauen in Chefetagen), «der Erscheinungsbildhauer» (Grafikdesigner Professor Kurt Weidemann), «Kaufregung» (kollektives Stossgebet des deutschen Handels). Die Laudatio von Andreas Nentwich: http://www.pons.de (Link: «Speziell für Journalisten»)
Freitag
14.02.2003