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Donnerstag
24.11.2022

Medien / Publizistik

Robert Menasse soll angeblich auf dem Klo eine Zigarette geraucht haben. Der für den Buchpreis nominierte «Euroturbo» nahm die Rüge der Security Berichten zufolge gelassen hin. 

Die Moderatoren waren in Papier gekleidet – wie einfallsreich in Zeiten des Papiermangels. Ihre «Dressen», wie es der «Falter» trocken meint, war denn auch Hauptthema der Veranstaltung, nicht etwa die Buchbranche oder, bewahre, die nominierten Autorinnen und Autoren.

Verena Rossbacher erhielt für «Mon Chéri und unsere demolierten Seelen» aus dem Verlag Kiepenheuer & Witsch den Buchpreis für ein Werk, das sich dem kettenrauchenden männlichen Protagonisten «Charly Benz», einem «Langzeitsingle», widmet. 

Charly ist natürlich eine Frau, die noch als Vierzigjährige «Bibi Bocksberg»-Hörspiele konsumiert. Sie sei «desolat-komisch» und fände ihren Weg aus der Misere zur «Vorreiterin alternativer Lebens- und Liebesmodelle». Hatten wir dies nicht schon mal mit «Bridget Jones» 2001?

Das beste Buch eines Jahres zu finden, findet der Klein Report, ist immer schwierig, aber angesichts der Fülle von Klasse-Autorinnen und Autoren in Österreich ist der Klein Report doch überrascht. 

Auffällig ist, so auch der «Standard», dass die Buchpreis-Jury in Österreich gerne eher harmlose Bücher prämiert. Lena-Marie Biertimpel gewann das Debüt mit «Luftpolster». Es widmet sich der jüngeren Version selbstverletzender Weiblichkeit mit Suizid, Esstörung und Traumata aus dem Krieg. Die Autorin schreibt konsequent klein, auch dies hatten wir schon mal, so der Klein Report. Und denkt schon wehmütig an den aufregenden Schweizer Star Kim de l´Horizon in Frankfurt und Basel zurück.