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Donnerstag
29.09.2022

TV / Radio

Die erste Sorge bei den Iran-Protesten gilt im Deutschlandfunk der möglichen Islamophobie in Deutschland. (Bildschirmfoto Deutschlandfunk)

Die erste Sorge bei den Iran-Protesten gilt im Deutschlandfunk der möglichen Islamophobie in Deutschland. (Bildschirmfoto Deutschlandfunk)

Netflix zeigt momentan einen grossen Hit: «Sei lieb – Bete und gehorche». 

Hinter der Netflix-Doku steht eine wahre Geschichte einer grausamen Mormonen-Sekte und dessen Anführer Waren Jeffs. Hunderte von kleinen Mädchen und Frauen wurden systematisch gefoltert, um die fundamental-religiösen Weltbilder ihrer Anführer zu bedienen. Als die Sekte aufflog, gab es kein einziges Interview eines «Experten», der davor warnte, nun alle Christen zu verurteilen.

Gegenüber islamischen Sekten, islamofaschistischen Regimes und Staaten, die den islamistischen Terror unterstützen, gibt es andere Regeln. Der Deutschlandfunk setzt gegenüber den Iran-Protesten als erstes die grosse Sorge darum, dass nun «erneut das Feindbild Muslim» geschürt würde. 

Im selben Beitrag wird der Mord an der 22-jährigen Mahsa Amini durch die Moralpolizei in der iranischen Religionsdiktatur wie folgt beschrieben: «Die 22-jährige war in Teheran von der Sittenpolizei wegen eines falsch sitzenden Kopftuches festgenommen und wenige Tage später für tot erklärt worden.» 

Damit übernimmt der Deutschlandfunkt das Wording des iranischen Regimes. Als George Floyd in den USA von der Polizei gewaltsam getötet wurde, sprach der Deutschlandfunk ohne Probleme von «gewaltsamem Tod».

Religiöse, strukturelle, sexistische und sexuelle Gewalt an weissen Mädchen und Frauen wird offensichtlich anders beurteilt als religiöse, strukturelle, sexistische und sexuelle Gewalt an nicht weissen Mädchen und Frauen. Gleichzeitig wird Polizeigewalt im Westen für den Deutschlandfunk gravierender eingeschätzt als im nicht weissen Nahen Osten und im Iran. 

Der Klein Report ist sehr besorgt über diesen Doppelstandard: Weisse Mädchen und Frauen werden als Opfer sexueller, strukureller und religiöser Gewalt geschützt, nicht weisse Mädchen und Frauen als Opfer sexueller, struktureller und religiöser Gewalt neutralisiert und zum Spielball ideologischer Einordnungen benutzt. Dies ist eines öffentlich-rechtlichen Rundfunks nicht würdig.