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Sonntag
20.10.2002

Die Medienbranche bedauere zwar die zunehmende Medienkonzentration in der Schweiz, doch nur wenige Exponenten würden darin ein ernsthaftes Problem sehen, dem mit regulatorischen Massnahmen begegnet werden sollte. Dies ist das Ergebnis einer Expertenbefragung der Publicom, die am Samstag veröffentlicht wurde.Unter dem Begriff «DELPHInarium» publiziert die auf Medienforschung und -beratung spezialisierte Publicom regelmässig Ergebnisse einer Expertenbefragung. Am Panel waren über vierzig Fachleute der führenden Medienunternehmen sowie Vertreter aus Werbung, Medienjournalismus, Kommunikationswissenschaft und Corporate Communications beteiligt. In der aktuellen Befragungsrunde befasste sich die Gruppe mit der zunehmenden Medienkonzentration. In der Schweiz gibt es immer mehr Regionen mit marktdominierenden Medienanbietern, d.h. ein einziges Medienunternehmen beherrscht die regionale Tageszeitung, das Lokalradio und das regionale Fernsehen. Zwar können nur wenige der befragten Experten dieser Entwicklung Positives abgewinnen, doch sehen die meisten darin auch nichts Negatives, solange die dominierende Marktstellung nicht missbraucht werde. Einer vermehrten politischen Regulierung steht die Mehrheit der Experten skeptisch gegenüber. Am ehesten noch kann man sich mit Massnahmen der Selbstregulierung
anfreunden.