Rund die Hälfte des Tages verbringen Menschen mit Fernsehen, Surfen und Telefonieren. Zu diesem Schluss kommt eine Studie der britischen Regulierungsbehörde Ofcom. In einem Artikel des Medienportals «Pressetext» ist eine Person durchschnittlich 15 Stunden und 45 Minuten wach. Ganze sieben Stunden und fünf Minuten «fallen mittlerweile jedoch Medien- und Kommunikationsaktivitäten zum Opfer», heisst es weiter.
«Diesen Trend kann man damit erklären, dass Menschen im Vergleich zu früher weniger arbeiten müssen, dementsprechend mehr Freizeit haben und diese füllen müssen», so Holger Schramm, Medienpsychologe am Institut für Publizistikwissenschaft und Medienforschung der Universität Zürich, im Gespräch mit «Pressetext». Personen würden gern auf Medien zurückgreifen, weil sie schnell verfügbar seien und die sozialen und emotionalen Bedürfnisse befriedigen würden.
Laut der Studie geht ein Viertel der Onlinezeit mit sozialen Netzwerken verloren. «In der Realität ist es so, dass man unter Umständen zurückgewiesen oder in einem bestimmten Freundeskreis nicht aufgenommen wird. Die Medienwelt dient hierbei als sozialer Ersatz, denn es ist dort viel unkomplizierter, Menschen kennenzulernen», so Schramm.
Trotz des Wachstums digitaler Medien dominieren die traditionellen Medien wie TV und Radio aber nach wie vor die Kommunikationsgewohnheiten der Menschen. Medien würden andere Medien nur dann verdrängen, wenn sie etwas besser können. «Es gibt natürlich schon viele Funktionen, die über das Internet besser laufen, diese sind den Usern meist noch nicht so vertraut», so Schramm.
Donnerstag
19.08.2010




