Die Eidgenössische Medienkommission (Emek) hält die aktuelle Presseförderung den Herausforderungen der Digitalisierung und der Internationalisierung des Mediensektors nicht gewachsen. Sie empfiehlt eine gezieltere und differenziertere Medienförderung.
«Medienentwicklung ist zwar vorrangig Sache der Medienunternehmen. Es ist aber auch die Politik gefordert. Der Transformationsprozess sollte begleitet, technische Innovationen sollten gefördert und die journalistische Kultur erhalten werden», schreibt das vom Bundesrat gewählte Gremium am Freitag.
Die Kommission schlägt die Abkehr von der heutigen Postgebührenverbilligung vor und stellt neue Massnahmen zur Diskussion.
Es sei ein breites und vielfältiges Informationsangebot für alle Sprach- und Kulturräume der Schweiz und für die verschiedenen politischen Ebenen sicherzustellen. «Ein gutes breites und professionelles Angebot wird vor allem durch Agenturjournalismus erreicht», so die etwas seltsame Haltung der Emek.
Die Eidgenössische Medienkommission schlägt deshalb als Fördermassnahme «die finanzielle Unterstützung einer Nachrichtenagenur vor». Der gewählte Singular deutet auf eine einseitige Förderung der bestehenden Schweizerischen Depeschenagentur SDA hin. Nebenbei vom Klein Report bemerkt: Bernard Maissen, Chefredaktor der SDA, sitzt unter anderen in der Medienkommission.
Als weitere Massnahmen empfiehlt die Kommission den Ausbau der Förderung der journalistischen Aus- und Weiterbildung und die Lancierung von Innovationsprojekten im Mediensektor.
Es sei wünschbar, dass der Bund unternehmerische Innovationen im Medienmarkt, herausragende journalistische Projekte und die angewandte Medienforschung fördere.
Um herausragende journalistische Projekte zu fördern, will die Medienkommission eine Stiftung gründen: «Ein Modell, dass sich in verwandten Gebieten in Form der Pro Helvetia (Kultur) und des Schweizerischen Nationalfonds (Forschung) bereits bewährt hat. Mit dieser Stiftung können, unter massgeblicher Beteiligung der Branche, verschiedene Fördermassnahmen staatsfern umgesetzt werden.»
Die Medienkommission kündigte an, sich ab Herbst mit dem Service public beim Radio und Fernsehen zu befassen.