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Mittwoch
10.03.2004

Die Medienszene in Berlin hat ihren Skandal. Nachdem Bundeskanzler Gerhard Schröder sich weigerte, jemals wieder mit «Bild» zu sprechen, werden nun die Auswahlkriterien der Bundesregierung angeprangert, wer bei Auslandreisen den Bundeskanzler begleiten dürfe. Mehrere Medien beschwerten sich über den Ausschluss von Auslandreisen sowie die Interviewpraxis von Schröder. Wegen der hohen Anmeldezahlen von Journalisten führe dies «im Einzelfall» dazu, dass nicht alle, die sich anmelden, auch mitgenommen werden können, sagte der stellvertretende Regierungssprecher Thomas Steg am Mittwoch in Berlin. «Es wird aber niemand ausgeschlossen», betonte er. Auch die Vertreter der «Bild»-Zeitung sowie des Magazins «Stern» könnten sich wie alle anderen Kollegen anmelden, entschieden werde nach Platzkontingent.

Zur Frage der Interviewpraxis des Kanzlers sagte Steg, es sei unbestritten, dass der Kanzler selbst entscheide, welche Interviews er gebe. Die Entscheidung, der «Bild» keine Interviews zu geben, «steht und wird auch nicht verändert», stellte Steg klar. Der Kanzler habe es für richtig gehalten, bei dieser Entscheidung «mit offenen Karten zu spielen». Schröder habe der Zeitung seit 2002 kein Interview gegeben und insofern nun seine Praxis lediglich bestätigt. Vergleiche auch Bundeskanzler Schröder redet nicht mehr mit «Bild»